Die Ansicht, beim cum causale liege keine innerliche Abhängigkeit vor, beruht wahrscheinlich auf der durchaus überprüfenswerten Einschätzung, der Einsatz der Konjunktion sei auf den Ausdruck der Meinung des Sprechers oder „objektiver“ Gründe beschränkt (einschlägige, offensichtlich aus dem 19. Jhdt. geerbte Formulierungen finden sich auch bei BMS: „cum mit Konjunktiv [da, weil] bezeichnet den logischen, d.h. nach dem Urteil des Sprechers oder unter Berücksichtigung der Verhältnisse maßgebenden Grund“). Folglich könne der so eingeleitete Nebensatz kein Referat einer vom Sprecher unterschiedenen Person enthalten.
Der Modus fällt als sicheres Indiz für innerliche Abhängigkeit dabei grundsätzlich aus, da er schon die Semantik der Konjunktion reguliert (vgl. den Unterschied zum Dt. „Herrchen gibt Hund im Tierheim ab, weil er zu hässlich ist/sei“.)
filix am 28.7.20 um 13:20 Uhr, überarbeitet am 28.7.20 um 15:02 Uhr (Zitieren)
Diese Auffassung gründet wohl darin, dass der Modus bei „cum“ schon bedeutungsregulierend funktioniert, also nicht mehr bloß Referatscharakter anzeigen kann. Vgl. im Unterschied dazu:
Die Aufladung der Konjunktion mit Geltungsansprüchen ist natürlich überzogen („Tatsache“, „objektiv“, „unbezweifeltes Faktum“).
Dennoch sollte man überprüfen, ob der Referatscharakter nicht beim cum causale noch auf andere Weise (ind. Reflexivität, adverbiale Ergänzungen) hergestellt werden könnte.
Hallo,
ich bin Schülerin und hätte eine Frage:
In der Schule lernt man quod, quia, cum in der Bedeutung weil.
Wo liegen die Unterschiede? Wann nimmt man was?
Was ist denn hier los? Ein Tollhaus?
Danke für die Info. Da scheint wirklich ein Irrer unterwegs zu sein.
Unglaublich!
Schönen Abend trotzdem an den echten Helfer.