Latein Wörterbuch - Forum
VOLENTIA — 1630 Aufrufe
Rudolf Gruber am 14.5.16 um 10:19 Uhr (Zitieren)
volentiam ... perpetraturae venitis (Apul., Met. 5, 31)

R. Helm: einen Höflichkeitsbesuch (??) machen
Re: VOLENTIA
Rudolf Gruber am 14.5.16 um 10:48 Uhr (Zitieren)
was heißt: nicht gemeint? so steht es in den Met.
Re: VOLENTIA
gastmitkleinemg am 14.5.16 um 10:59 Uhr (Zitieren)
Ich meinte die Übersetzung von Helm, die hier wohl nicht zutrifft.
Re: VOLENTIA
gast1405 am 14.5.16 um 12:56 Uhr (Zitieren)
Zitat von gastmitkleinemg am 14.5.16, 10:59Ich meinte die Übersetzung von Helm, die hier wohl nicht zutrifft.

Auch wieder voreilig. Man sollte sich eher Gedanken machen, warum Helm diese Formulierung wählte.
Re: VOLENTIA
gastmitkleinemg am 14.5.16 um 13:10 Uhr (Zitieren)
Auf die ist Rudolf sicher sehr gespannt und andere wohl auch.
Vllt. sollte man ihm dabei helfen. Sonst hätte er kaum nachgefragt.
Re: VOLENTIA
gast1405 am 14.5.16 um 13:11 Uhr (Zitieren)
Dann schau dir mal den Text genauer an und etwaige kritische Ausgaben und Interpretationen. Helm ist kein Idiot.
Re: VOLENTIA
gastmitkleinemg am 14.5.16 um 13:25 Uhr (Zitieren)
Dann hilf doch Rudolf konkret, wenn du kannst und halte ihn nicht unnötig hin. Rudolf ist Hobbylateiner i.R., soweit ich weiß.
Re: VOLENTIA
gast1405 am 14.5.16 um 13:33 Uhr (Zitieren)
Ceres und Juno wollen ihr in Wirklichkeit nicht helfen. Es ist nur ein Höflichkeitsbesuch.
Re: VOLENTIA
gastmitkleinemg am 14.5.16 um 13:37 Uhr (Zitieren)
Welche Bedeutung soll das für die Übersetzung von „volentiam ...“ haben?
Was hat das mit einem Höflichekeitsbesuch zu tun?
Re: VOLENTIA
gast1405 am 14.5.16 um 13:39 Uhr (Zitieren)
Helm übersetzt nicht immer wörtlich. Es geht nicht um volentiam, sondern um die Gesamtaussage.
Re: VOLENTIA
gastmitkleinemg am 14.5.16 um 13:41 Uhr (Zitieren)
Es geht Rudolf um die Übersetzung genau dieser Worte. Helms Übersetzung lässt davon rein gar nix erkennen.
Re: VOLENTIA
gast1405 am 14.5.16 um 13:42 Uhr (Zitieren)
Das ist doch das Problem, wenn man Helm als Vorlage hat. Für eine wörtliche Übertragung ist er nicht geeignet, da er interpretiert. Nicht zu empfehlen für einen Anfänger.
Re: VOLENTIA
gastmitkleinemg am 14.5.16 um 13:48 Uhr (Zitieren)
Welche Qualifikation in Latein hast du eigentlich, um dir deiner Sache immer so sicher zu sein?
Re: VOLENTIA
Klaus am 14.5.16 um 14:31 Uhr, überarbeitet am 14.5.16 um 14:31 Uhr (Zitieren)
Ginge denn die wörtliche Übersetzung durch:„Ihr kommt, um den Willen durchzusetzen“?
Re: VOLENTIA
Rudolf Gruber am 14.5.16 um 15:23 Uhr (Zitieren)
omnis translatio interpretatio, ist mir schon klar, aber genau das war meine Frage: wie Helm auf „Höflichkeitsbesuch“ kommt?
übrigens habe ich in Sbg. Klass. Philologie studiert und auch 10 Jahre Latein unterrichtet (Griech. nie), aber das ist schon lange her.
Re: VOLENTIA
Ailourofilos am 14.5.16 um 15:23 Uhr (Zitieren)
[Beitrag entfernt]
Re: VOLENTIA
Ailourofilos am 14.5.16 um 15:24 Uhr (Zitieren)
[Beitrag entfernt]
Re: VOLENTIA
Klaus am 14.5.16 um 15:41 Uhr (Zitieren)
Zitat von Ailourofilos am 14.5.16, 15:23 Deinen Kumpel bzw. deine Zweitpersönlichkeit kannst Du liebend gern mitnehmen.


Meinst du mich? Was soll ich denn ein Jahr lang machen?
Re: VOLENTIA
Graeculus am 14.5.16 um 16:32 Uhr (Zitieren) I
An Klaus:
Laß Dich nicht von Grobheiten beeinflussen, die Du nicht verdient hast.
Re: VOLENTIA
filix am 14.5.16 um 18:05 Uhr, überarbeitet am 14.5.16 um 18:20 Uhr (Zitieren)
R. Helm: einen Höflichkeitsbesuch (??) machen -
[....] meine Frage: wie Helm auf „Höflichkeitsbesuch“ kommt?


Die Stelle lautet:

«Opportune», inquit, «ardenti prorsus isto meo pectori volentiam scilicet perpetraturae venitis.»



Helm macht sich m.E. einerseits Gedanken über die genaue Bedeutung von „scilicet“ mit Rücksicht auf die prominente Stellung und versteht andererseits „volentiam“ wie in „bene-volentiam“ (womöglich mit Blick auf Apuleius' Zeitgenossen Fronto: „bonae volentiae signis“ oder überhaupt als Verkürzung). Er entscheidet sich dabei gegen die Auffassung, die die verlinkte Lösung von Brandt/Ehlers bietet, die in „scilicet“ bloß, um Georges zu zitieren, die bestätigende Vervollständigung dessen, was eigentlich als sich von selbst verstehend gar nicht bestätigt zu werden braucht sieht, und deutet es zwischen Ironie und präzisierender bzw. korrigierender Erläuterung. Die Pointe läge dann darin, dass die von „volentiam“ suggerierte Bedeutungsrichtung, die z.B. „volentiam <bonam> = benevolentiam <praestaturae> venitis“ = „den <guten> Willen <zu erweisen> kommt ihr“ = „Höflichkeitsbesuch“ erwarten ließe, durch das Adv. „scilicet“ und das nachfolgende „perpetraturae“ erläuternd korrigiert, ja konterkariert wird. Im Dt. lässt sich das schwer nachahmen und auch Helms Übersetzung kommt in meinen Augen nur in die Nähe.
Re: VOLENTIA
Rudolf Gruber am 14.5.16 um 18:33 Uhr (Zitieren)
danke, filix!
Re: VOLENTIA
Klaus am 14.5.16 um 18:36 Uhr (Zitieren)
Dass es ein ganzes Buch für 114,99€ über fünf Modalpartikel gibt, das erstaunt mich als Nichtphilologen.
Re: VOLENTIA
Klaus am 14.5.16 um 18:38 Uhr (Zitieren)
Zitat von Rudolf Gruber am 14.5.16, 15:23übrigens habe ich in Sbg. Klass. Philologie studiert


Da warst du evtl.ein Consemester von Lateinhelfer!
Re: VOLENTIA
Rudolf Gruber am 14.5.16 um 18:51 Uhr (Zitieren)
unter d e m Namen kenne ich ihn jedenfalls nicht ;-))
Re: VOLENTIA
filix am 14.5.16 um 18:56 Uhr (Zitieren)
Dass es ein ganzes Buch für 114,99€ über fünf Modalpartikel gibt, das erstaunt mich als Nichtphilologen.


Oligopol trifft auf vorwiegend durch Steuergeld finanzierte Nachfrage trifft auf Abschied vom gedruckten Buch.
Re: VOLENTIA
Semperidem am 14.5.16 um 19:28 Uhr (Zitieren)
Wenn ich recht verstehe, heißt das:

1. Aus dem Steuersäckel werden die Philologen bezahlt, die die Bücher schreiben.
2. Aus dem Steuersäckel werden die Universitätsbibliotheken finanziert, die die Bücher kaufen.
3. Die Fachverlage sind demzufolge alles andere als marktwirtschaftlich funktionierende Unternehmen.
4. Wenn man Nägeln mit Köpfen machen wollte und die Verlage beispielsweise den Universitäten eingliederte, ergäben sich realistischere Preise für die Bücher, die so breiteren Leserschichten offenstünden.
5. Alle hätten gewonnen, bis auf die Kapitalanleger, die derzeit in jene halbstaatlichen Verlagsgebilde investieren, um aus ihnen Steuergeld herauszusaugen.
Re: VOLENTIA
filix am 14.5.16 um 23:39 Uhr (Zitieren)
Ein komplexes Thema - dem Revival des konventionellen Universitätsverlags stehen allerdings viele nicht nur aus ökonomischen Gründen skeptisch gegenüber. Die Hoffnungen ruhen meiner Ansicht nach mehr auf Open Access und dessen Auswirkungen auf die gegenwärtigen Publikationsstrukturen. Es wird dazu auch eifrig geforscht - als Beispiel sei das DFG-Projekt Future Publications in den Humanities genannt: https://www2.hu-berlin.de/fupush/
 
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Dass es ein ganzes Buch für 114,99€ über fünf Modalpartikel gibt, das erstaunt mich als Nichtphilologen.


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