Stephanie Schimmer am 26.2.20 um 13:16 Uhr (Zitieren)
Liebe Profi-Lateiner,
Ich schreibe derzeit eine Neufassung des Komödienklassikers „Der Raub der Sabinerinnen“. In dem Stück gibt es einen zerstreuten Lateinprofessor, der seinen Schauspiellehrer in den Wahnsinn treibt, weil er dessen Sprechübungen immer auf Latein übersetzt, anstatt sie nachzusprechen. Das soll einerseits natürlich korrekt sein, andererseits auch auf Latein von der Sprachmelodie „lustig“ klingen bzw. im Besten Fall Alliterationen beinhalten.
Nun ist meine letzte Lateinstunde 27 Jahre her und ich scheitere kläglich an der Übersetzung. Ich schäme mich sehr, dass ich alles vergessen.
Der Google-Übersetzer ist eine Katasrophe und ich kenne niemanden, den ich fragen könnte. Daher wollte ich, nach 2 Tagen der Verzweiflung und der Scham, um eure Hilfe bitten.
Es geht um folgende 3 Sätze:
1. „Tief im Wald der Uhu ruft: Uhu, Uhu, Uhu“
(Hätte ich folgendermaßen übersetzt: „Abyssus abyssum in silva bubo boat: uhu...“ )
Kann man das so machen, oder ist das komplett falsch?
2. „Wenn Schnecken an Schnecken schlecken, schmecken Schnecken zu ihrem Schrecken, dass Schnecken nicht schmecken.“
(Das hab ich so angefangen, komme da aber nicht weiter: „Si limaces lingant limacibus, ...“ wahrscheinlich ist das aber auch schon ganz falsch)
3.„Es ist verboten, einem toten Kojoten, die Hoden zu verknoten.“
(Da bin ich über : „Prohibitus est“ nicht hinausgekommen)
1. „Tief im Wald der Uhu ruft: Uhu, Uhu, Uhu“
Intima silva bubo boat: uhu,uhu, uhu
2. „Wenn Schnecken an Schnecken schlecken, schmecken Schnecken zu ihrem Schrecken, dass Schnecken nicht schmecken.“
Cum limaces limbunt limaces , limaces percipiunt territi limaces suavi sapore non esse.
3.„Es ist verboten, einem toten Kojoten, die Hoden zu verknoten.“
Testes canis latrantis mortui nodare nefas est.
Re: Übersetzungshilfe: Zungenbrecher
Klaus am 26.2.20 um 14:23 Uhr, überarbeitet am 26.2.20 um 14:24 Uhr (Zitieren)
..bubo bubulat bu bu bu.
Re: Übersetzungshilfe: Zungenbrecher
filix am 26.2.20 um 14:24 Uhr, überarbeitet am 26.2.20 um 14:26 Uhr (Zitieren)
Sollte der Uhu Latein können: „In media silva bubo bubulat: bubu, bubu, bubu.“ (Georges: būbulo , āre (bubo), bu bu rufen, als Naturlaut des Uhus, Anthol. Lat. 762, 37 (233, 37))
Schließlich ist „bubo“, wie schon Varro sagt („Primum, nomen omnium, alites ab alis, volucres a volatu; deinde generatim, de his pleraeque ab suis vocibus ut haec: upupa, cuculus, corvus, hirundo, ulula, bubo ... “), eine onomatopoetische Bildung wie „Uhu“ im Dt.
Stephanie Schimmer am 26.2.20 um 15:13 Uhr (Zitieren)
DAAANKE FÜR DIE SCHNELLE HILFE! Ihr seid großartig!!!
Re: Übersetzungshilfe: Zungenbrecher
filix am 26.2.20 um 15:43 Uhr, überarbeitet am 26.2.20 um 16:06 Uhr (Zitieren) I
Die präpositionslose Verwendung unterliegt doch ziemlichen Beschränkungen (siehe MBS § 388). Es sind, jenseits der Ortsbezeichnungen, a) nur einige durch ein beliebiges Adjektiv bestimmte Substantive („locus“,„pars“,„status“, „regiones“ bei Caesar) oder b) Substantive, die durch „totus“ oder „cunctus“ näher bestimmt werden, die ohne Präposition stehen können. Manchmal fehlt auch bei „omnis“ und „medius“ nämliche, aber deutlich seltener. Es heißt also zumeist „in media silva“.
filix am 26.2.20 um 22:52 Uhr, überarbeitet am 26.2.20 um 22:54 Uhr (Zitieren)
Außerdem sollte das wohl oben ursprünglich „lingunt“ statt „limbunt“ heißen. „Coiotes, -is“ hat immerhin einen eigenen Wikipedia-Artikel, auch sonst ließe sich noch manches tun, um aus der Übersetzung stärkere Zungenbrecher zu machen („... limaces sui similes suave non sapere sentiunt“ oder dgl.)