in meinem Lehrbuch steht der Satz „Statt futurm (-am, -os, -as, -a) esse steht oft fore“.
Leider gibt es dazu kein Beispiel - aus den Ausführungen in meinen Grammatiken bin ich bislang auch noch nicht so ganz schlau geworden.
Soweit ich das verstanden habe, wird futurum esse konjugiert, fore dagegen nicht. Fore ist also quasi ein Synonym für die konjugierte Form von futurum esse.
Aber wann benutzt man „futurum esse“ bzw. „fore“?
Ich habe bisher nur Sätze mit „fore, ut“ gefunden, z.B. Spes est fore, ut eum paeniteat facti sui. - Man hofft, er wird seine Tat bereuen. (Throm S 98 3 a).
Oder: „Putamus fore, ut id eos paeniteat.“ - Wir glauben, sie müssten dies noch bereuen. (RHH § 170 1.). Dort findet sich dann auch die Erklärung, dass die Umschreibung mit „fore, ut“ oder „posse“ notwendig sei, wenn von einem Verbum ein Inf. Fut. nicht gebildet werden könne. Wann ist dies denn der Fall?
Beim „normalen“ AcI brauche ich, so weit ich das verstanden habe, das PFA + ggf. esse (aber nicht fore/futurum esse), z.B. „Spero deos rem publicam servaturos (esse).“ - Ich hoffe, dass die Götter den Staat retten werden.
Re: Fragen zu futurm esse/fore
viator am 19.4.17 um 15:19 Uhr, überarbeitet am 19.4.17 um 15:30 Uhr (Zitieren)
Danke, das hilft mir schon mal weiter. Das meiste davon kommt wohl später erst dran (Konj. z.B.).
Gibt es eine Liste von Verben ohne PFA oder ergibt sich das aus dem Wörterbuch? Ich habe irgendwo gelesen, dass auch Verben ohne PPP ggf. ein PFA haben können.
Re: Fragen zu futurm esse/fore
viator am 19.4.17 um 15:50 Uhr, überarbeitet am 19.4.17 um 15:52 Uhr (Zitieren)
Man lernt solche Feinheiten meist am Ende der Lernphase, in Schulen z.T. gar nicht mehr, weil sie sehr selten vorkommen.
In der Lektürephase wird das in kommentierten Textausgaben nebenbei angegeben.
In Wörterbüchern mit Listen von unregelmäßigen Verben am Buchende (etwa Langenscheidt) findest du alle diese Verben. Musst die Listen nur aufmerksam durchforsten. :)
Im Wörterbuch sind generell immer alle Grundformen angegeben. Wenn das PPP angegeben ist, kann man sich leicht das PFA herleiten, sonst ist es extra angegeben.
Re: Fragen zu futurm esse/fore
Miguel am 19.4.17 um 15:58 Uhr, überarbeitet am 19.4.17 um 16:03 Uhr (Zitieren)
Ah, okay. Dann nehme ich das jetzt erst mal so hin und harre der Dinge, die noch kommen. :)
Im neuen Stowasser ist eine solche Liste, wenn ich nichts übersehen habe, wohl nicht enthalten.
Da bin ich mir bei dem neuen Stowasser auch nicht so sicher. „Esse“ hat ja kein PPP, also esse, sum, fui. In Navigium wird dann futurus angegeben, also das PFA. Diese Angabe (futurus) fehlt im neuen Stowasser. Kann sein, dass bei anderen Verben das PFA angegeben ist.
„Deklinationstabellen im Anhang“ gibt es bei Stowasser auch nicht... mal sehen, vielleicht wandert mein Stw irgendwann in die Bucht und ich lege mir ein anderes Wörterbuch zu.
@Miguel:
Für Lateinanfänger reicht oft die Begleitgrammatik zum Lehrbuch zunächst aus. RHH ist geeignet für das intensivere Studium, Hauptgrammatik im Lateinstudium. Neuer Menge ist sehr speziell: Für Studium und Hochinteressierte. Bei den Wörterbüchern gilt folgendes:
Pons, Langenscheidt sind Schulwörterbücher. Für dich sicher ausreichend. Lateinstudenten haben sogar heute noch (gerade in Ö) an der Uni Salzburg den Stowasser als Grundausstattung. Georges online dann als weiterer Standard. Das beste Lexikon ist OLD (Oxford Latin Dictionary).
Ich bekomme wahrscheinlich bald einen alten (und gebrauchten) Stowasser geschenkt, dann vergleiche ich den mal mit der Neuauflage. In der Neuauflage fehlt z.B. die Angabe der Konjugationsklasse (1, 2, 3, 4).
Mein Problem mit „fore“ und „futurum esse“ konnte ich mittlerweile klären... Ich hatte schlicht die Ausführungen zu „futurus“ (Nom. Sg. m.) und „futurum“ (Akk. Sg. m./n.) miteinander vermischt (die sind in meinem Lehrbuch im selben Kasten), wahrscheinlich auch deswegen, weil das PFA aus dem PPP-Stamm gebildet wird und man beim PPP die „-um“-Form als Stammform lernt. Hinterher klatscht man sich auf die Stirn und fragt sich, warum man das nicht direkt gesehen hat... :)