Latein Wörterbuch - Forum
übersetzung — 2407 Aufrufe
Claudia Hösl am 31.1.17 um 18:13 Uhr (Zitieren)
Dankeschön . Hab noch Sätze. 4. Seni donum est- Der alte Mann hat ein Geschenk, 5. Furi pecunia non est - Der Dieb hat kein Geld, 6. Populo basilica,Circus, Forum sunt- Das Volk hat eine Markthalle, einen Zirkus und Marktplatz.7. Liberto aedes non sunt-Der Schutzherr hat kein Haus.8. Donum hospiti est- Der Gast hat ein Geschenk. 9. Hodie gens Aquilia more maiorum propinquos,amicos,libertos in aedes ducit- Der ist ganz schlecht,weil ich more nicht übersetzen kann
Re: übersetzung
Klaus am 31.1.17 um 18:21 Uhr, überarbeitet am 31.1.17 um 18:22 Uhr (Zitieren)
9. Die Familie Aquilia führt heute nach Sitte der Vorfahren Nachbarn, Freunde und Freigelassene in das Haus.

more= Ablativ von mos, moris= die Sitte, der Brauch

Die anderen Sätze hast du gut übersetzt!
Re: übersetzung
Claudia Hösl am 31.1.17 um 18:31 Uhr (Zitieren)
Danke
Re: übersetzung
Latin0201 am 31.1.17 um 19:08 Uhr (Zitieren)
gens vllt eher: Stamm, Geschlecht?

aedes ist Plural
Also vielleicht eher: ...in die Häuser/Tempel.
Re: übersetzung
Lateinhelfer am 31.1.17 um 19:18 Uhr (Zitieren)
aedes, aedium -> plurale tantum
Re: übersetzung
Klaus am 31.1.17 um 21:58 Uhr, überarbeitet am 31.1.17 um 21:58 Uhr (Zitieren)
Zitat von Latin0201 am 31.1.17, 19:08Geschlecht?


Meinst du, da war ein ganzer Volksstamm vor dem Haus?
Re: übersetzung
Latin0201 am 31.1.17 um 22:08 Uhr (Zitieren)
Man weiß es nicht. ;)
Es sollten ohne Zusammenhang beide Übersetzungen möglich sein.
Re: übersetzung
Klaus am 1.2.17 um 6:48 Uhr (Zitieren)
Zitat von Latin0201 am 31.1.17, 22:08Man weiß es nicht. ;)
Es sollten ohne Zusammenhang beide Übersetzungen möglich sein.


Wenn der Volksstamm den Nachbarstamm in das Haus führt, wird das Gedränge wohl allzu groß.
Re: übersetzung
arbiter am 1.2.17 um 9:39 Uhr (Zitieren)
aedes, aedium -> plurale tantum
Re: übersetzung
Lateinhelfer am 1.2.17 um 9:45 Uhr (Zitieren)
Ich hatte das gemeint, arbiter:
Georges:
II) Plur. tantum, aedēs, ium, f. das Wohnhaus, Haus, als Komplex von Gemächern
Re: übersetzung
arbiter am 1.2.17 um 9:52 Uhr (Zitieren)
ok., im allgemeinen halte ich es ja für müßig, sich über grammatische Nomenklaturen zu streiten, aber mit plurale tantum wird ja sonst ein Wort bezeichnet, das nur im Plural vorkommt - Herr Georges scheint das anders zu verwenden
Re: übersetzung
Lateinhelfer am 1.2.17 um 10:07 Uhr (Zitieren)
Ja, prinzipiell wird bei den Plur. tanta der Sg. verworfen. Georges meint hier Wörter im Plural als Gesamtheit der Teile. Ähnlich scala-> scalae, obwohl scala auch ungebräuchlich ist.
Re: übersetzung
arbiter am 1.2.17 um 10:23 Uhr (Zitieren)
„echte“ Pl. t. sind wohl nur die, wo ein Sg. einfach nicht vorhanden ist: divitiae, Kalendae..
im Lat. übrigens seltener als im Dt.
Unterscheidbar sind die, wo - wie bei aedes - der Sg. zwar vorhanden ist, aber mit einer Bedeutungsverschiebung. Vgl dt. Aufbau - Aufbauten.
Und dann die, wo auf den ersten Blick gar kein Zusammenhang besteht:
Kost - Kosten; Mops - Möpse
Re: übersetzung
Klaus am 1.2.17 um 11:09 Uhr (Zitieren)
Zitat von arbiter am 1.2.17, 10:23 divitiae, Kalendae..


Wie verhält es sich mit Germani, Romani? Hier finde ich den Singular nur als Adjektiv.
Re: übersetzung
filix am 1.2.17 um 12:47 Uhr (Zitieren)
Wie verhält es sich mit Germani, Romani? Hier finde ich den Singular nur als Adjektiv.


Der berühmteste antike Singular von Romanus steht wohl bei Vergil.
Re: übersetzung
Lateinhelfer am 1.2.17 um 18:46 Uhr (Zitieren)
@arbiter: Habe mal genauer nachgeschaut:
Heute wird so etwas wie aedes, aedium als spezifizierender Plural bezeichnet (Neuer Menge § 8 (4).
Re: übersetzung
Lateinhelfer am 1.2.17 um 18:47 Uhr (Zitieren)
Zitat von Lateinhelfer am 1.2.17, 10:07Plur. tanta

Oje.. Pluralia tantum natürlich ... ;-)
Re: übersetzung
Kuli am 3.2.17 um 12:13 Uhr (Zitieren)
Zitat von filix am 1.2.17, 12:47Der berühmteste antike Singular von Romanus steht wohl bei Vergil.

A propos: Der Spanier hat sich den Vergilvers einst in der Weise anverwandelt, dass er durch ihn den, auch für eine Seemacht, recht hohen Anspruch, die Meereswogen selbst (fluctus) beherrschen zu wollen, ausdrückte. Ich frage mich, ob man den Refrain der inoffiziellen britischen Nationalhymne (Rule, Britannia! Britannia rule the waves!) als Reflex hierauf ansehen kann.
Re: übersetzung
filix am 3.2.17 um 22:55 Uhr, überarbeitet am 4.2.17 um 1:19 Uhr (Zitieren)
Zitat von Kuli am 3.2.17, 12:13Ich frage mich, ob man den Refrain der inoffiziellen britischen Nationalhymne (Rule, Britannia! Britannia rule the waves!) als Reflex hierauf ansehen kann.


Gut möglich.
James Thomson (1700 - 1748), der Textdichter des Refrains, hat jedenfalls in den 1720ern ein patriotisches Gedicht mit dem Titel Britannia* verfasst, das sich u.a. unzufrieden zeigt mit der mangelnden Bereitschaft der britischen Politik, trotz überlegener Flotte die direkte militärische Konfrontation zur See mit Spanien zu suchen.
Als Motto dient ihm dabei Aen. I 134ff., worin Neptun seinen Herrschaftsanspruch mit den Worten „non illi imperium pelagi saevumque tridentem, sed mihi sorte datum“ - „Nicht ihm war die Herrschaft über das Meer und der grimmige Dreizack vom Schicksal bestimmt sondern mir“ formuliert.
Eine ausführliche Behandlung des offenbar für die aufkommende Nationalliteratur mit Großmachtsphantasien zwischen Marine und Handel typischen Texts bietet Suvir Kaul in Poems of Nation, Anthems of Empire: English Verse in the Long Eighteenth Century S. 135 - 147.
Man könnte überdies in den haughty tyrants aus Rule, Britannia! , die es niederzuzwingen gilt, die Adaption des letzten Teils des weltgeschichtlichen Auftrags an den Römer „et debellare superbos“ vermuten.
Von Befriedung ist dabei allerdings nicht mehr die Rede und auch auf kulturelle Exzellenz wird nicht verzichtet, landen doch zu guter Letzt die Musen selbst an solch glücklicher Küste.

* https://books.google.nl/books?id=wKZfAAAAcAAJ
Re: übersetzung
Kuli am 4.2.17 um 10:49 Uhr (Zitieren)
Danke, sehr aufschlussreich! (Mir war auch gar nicht bewusst, dass aus britischer Perspektive das 18. Jh. als ein „langes“ gilt, während wir Festlandlandeuropäer das Vierteljahrhundert zwischen Frz. Revolution und Waterloo ja eher dem 19. zurechnen.)
 
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Zitat von filix am 1.2.17, 12:47Der berühmteste antike Singular von Romanus steht wohl bei Vergil.

A propos: Der Spanier hat sich den Vergilvers einst in der Weise anverwandelt, dass er durch ihn den, auch für eine Seemacht, recht hohen Anspruch, die Meereswogen selbst (fluctus) beherrschen zu wollen, ausdrückte. Ich frage mich, ob man den Refrain der inoffiziellen britischen Nationalhymne (Rule, Britannia! Britannia rule the waves!) als Reflex hierauf ansehen kann.
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