summaque praetexat tenuis fastigia chartae
indicet ut nomen littera facta tuum.
was ist Subj. zu praetexat? wie lassen sich die Verse möglichst wörtl. wiedergeben?
Re: PRAETEXAT
filix am 15.2.16 um 12:08 Uhr, überarbeitet am 15.2.16 um 12:13 Uhr (Zitieren)
„und (-que) ein Buchstabe (littera) geschrieben (facta), auf dass er (ut) deinen Namen (nomen tuum) verrate (indicet), verbräme (praetexat) die äußersten Enden (summa fastigia) des zarten Blatts (tenuis chartae)“
Was man sich unter diesem Buchrollengestaltungsexzess genau vorzustellen hat, ist nicht so einfach zu ermitteln - eventuell verzierte eine Folge von Initialen, die den Namen der Empfängerin andeuten, die Ränder des safrangelben Pergaments.
Das erscheint plausibel, wenn man das „indicet“ im Nebensatz als Verweis auf den geläufigeren Namen des Streifens (index) versteht. Tatsächlich sieht man auf einem der berühmtesten Porträts der röm. Kunst (das einen gewissen Terentius Neo und seine Frau zeigen soll) einen solchen, der allerdings nicht rot beschriftet, sondern selbst rot eingefärbt ist: https://de.wikipedia.org/wiki/Pompeji#/media/File:Pompeii-couple.jpg