9. Alii: In tonsore est culpa, si ibi radebat, ubi ex consuetudine iuvenes ludebant.
Einige: Beim Friseur liegt die Schuld, wenn er dort rasierte, wo aus Gewohnheit junge Männer spielten.
10. Alii contra: Pars culpae etiam in servo est, quod scire debebat locum, ubi tonsor radebat, plenum periculi esse.
Andere dagegen: Ein Teil der Schuld liegt auch beim Sklaven, weil er wissen musste, dass ein Ort, wo ein Friseur rasierte, voller Gefahren ist.
11. Interrogatis: In quo culpa est?
Wir fragen euch: Wer ist schuld (bei wem ist die Schuld)?
12. Quem iudex punivit?
Wen bestrafte der Richter?
13. Quis domino servi damnum restituere debuit?
Wer musste dem Herrn den Verlust seines Sklaven ersetzen?
14. An nemo domino servi pecuniam debuit, quod neque tonsor neque iuvenes, sed mala fortuna rem delevit?
Oder schuldete niemand dem Herrn Geld für seinen Sklaven, weil weder der Friseur noch die jungen Männer, aber ein schlimmes Schicksal die Sache zerstörte?
16. Rem? – Ita.
Eine Sache? – Ja.
17. Nam Romani servos pro rebus habebant.
Denn die Römer sahen Sklaven als Sache an.
18. Ita ius erat, ita leges Romanae iubebant.
So war das Recht. so befahlen es die Gesetze der Römer.
9. Alii: In tonsore est culpa, si ibi radebat, ubi ex consuetudine iuvenes ludebant.
Die einen: Beim Friseur liegt die Schuld, wenn er dort rasierte, wo aus Gewohnheit/üblicherweise junge Männer spielten.
10. Alii contra: Pars culpae etiam in servo est, quod scire debebat locum, ubi tonsor radebat, plenum periculi esse.
Andere dagegen: Ein Teil der Schuld liegt auch beim Sklaven, weil er wissen musste/hätte wissen müssen, dass ein Ort, wo ein Friseur rasierte, voller Gefahr ist.
11. Interrogatis: In quo culpa est?
Ihr fragt: Wer ist schuld (bei wem ist die Schuld)?
13. Quis domino servi damnum restituere debuit?
Wer musste dem Herrn des Sklaven den Schaden ersetzen?
14. An nemo domino servi pecuniam debuit, quod neque tonsor neque iuvenes, sed mala fortuna rem delevit?
Oder schuldete niemand dem Herrn des Sklaven Geld, weil weder der Friseur noch die jungen Männer, sondern ein Unglücksfall/Unfall eine Sache zerstörte?
16. Rem? – Ita.
Eine Sache? – Ja.
17. Nam Romani servos pro rebus habebant.
Denn die Römer sahen Sklaven als Sachen an.
18. Ita ius erat, ita leges Romanae iubebant.
So war das Recht/die Rechtslage. so befahlen/regelten es die Gesetze der Römer.
Ich hatte das in dem Text so verstanden, dass es bei den Römern öfters Friseure gab, die „nach handwerklicher Sitte“ bei schönem Wetter draußen rasierten.
3. Aliquando tonsor, quod tempestas bona erat, ex consuetudine fabrorum loco publico sellam habuit.
Einst hatte ein Friseur, weil das Wetter schön war, nach handwerklicher Sitte (aus Gewohnheit der Handwerker) einen Rasierstuhl auf einem öffentlichen Platz.
Du siehst, die juristische Beurteilung ist schwierig. Ein Gutachten müsste klären, ob der Platz, an welchem Friseure üblicherweise tätig sind, als gefährlich einzustufen ist.