meine Chefin nutzt seit neuestem öfter die Formulierung „modus operandus“. Das klingt falsch und ist es auch. Gebräuchlich ist doch „Modus operandi“. Begründen kann ich es aber nicht.
Was ist die Begründung, die ich ihr nennen kann, damit sie wieder damit aufhört?
LG Ringelblume
Re: Modus Operandus...
hs35 am 21.7.25 um 11:39 Uhr, überarbeitet am 21.7.25 um 11:42 Uhr (Zitieren) I
Nur das ist richtig: Gerundium nach Substantiv als genitivus subiectivus.
(die Art des Arbeitens/zu arbeiten)
operandi < operari, intransitiv
vgl: modus vivendi = die Art zu leben
modus operandus: attributives Gerundiv = eine Art und Weise,
die ins Werk gesetzt werden muss/soll (operandus < operare, transitiv,
ins Werk setzen, bereiten)
Das meint sie wohl kaum.
Diese Fehlbildung kursiert immerhin seit 200 Jahren, vorrangig im englischsprachigen Raum, wo der Ausdruck sogar einen eigenen Wiktionary-Eintrag besitzt (als misconstruction). Was ihn nicht gehindert hat, in die Fachliteratur eingedrungen zu sein.