Aus der Vagantenbeichte gibt es den lateinischen Vers:
„Poculis accenditur animi lucerna“
übersetzt etwa wie „Mit den Bechern wird die Leuchte des Geistes angezündet“
Nun kommentiert der Lehrer im Begleitbuch, dass sich in diesem Vers zwei Bilder überschneiden (vitium inconsequentiae). Was ist mit diesem Fachbegriff gemeint?
Wichtig ist, daß sich zwei Bilder in die Quere kommen; es geht also nicht um irgendeinen logischen Fehler.
In Deinem Fall: Zwar kann der Alkohol den Geist anregen, aber mit einem Becher (physisch) kann man nicht das Licht des Geistes (metaphysisch) anzünden.
Mit Bechern kann man gewöhnlich nichts anzünden, man löscht mit ihnen metaphorisch den Durst. Dagegen steht die metaphorische Rede von der Leuchte (des Geistes).
Indem Epikur der Seele Materialität/Stofflichkeit zuschreibt (zuschrieb),
verfällt(verfiel) er nicht dem Fehler der Inkonsequenz.
frei übersetzt:
Indem Epikur davon ausgeht, dass (auch) die Seele materiell/stofflich ist,
vermeidet er den Fehler einer unschlüssigen Argumentation/inkonsistenten (=
nicht widerspruchsfreien) Theorie.