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Moderne Übersetzung von Marc Aurels Selbstbetrachtungen, 3. Buch 12. Abschnitt — 6400 Aufrufe
Christoph am 10.5.17 um 18:21 Uhr (Zitieren)
Ich würde gerne diesen Aphorismus Marc Aurels zeitgemäß und relativ frei übersetzen:

Si rectae rationi obsecutus id quod instat, sedulo, strenue et placide peregeris, non opus aliquod accessorium, sed genium tuum purum integrumque servaveris, quasi illum statim esses redditurus si hoc indesinenter egeris, nihil exspectans aut fugiens, sed praesente actione naturae consentanea et heroica in singulis dictis ac vocibus veritate contentus, prosperam ages vitam quod quin facias, nemo est, qui te impedire possit.

Mein Vorschlag ist ziemlich verschieden von den klassischen Übersetzungen (https://books.google.de/books?id=qR0bDAAAQBAJ&pg=PA27, http://gutenberg.spiegel.de/buch/des-kaisers-marcus-aurelius-antonius-selbstbetrachtungen-1479/3#page33):

Wenn du das was anliegt mit rechtem Verstand, fleißig, tatkräftig und freundlich verfolgst, dich nicht mit Nebensächlichkeiten abmühst und den guten Geist in Dir rein hältst, so als müsstest Du ihn gleich wieder zurückgeben, wenn du nichts erwartest und vor nichts davonläufst, wenn es dir genügt, natürlich und heldenhaft wahrheitsliebend aufzutreten, so wirst du ein glückliches Leben führen und niemand kann dich daran hindern.

Wäre das vertretbar oder entferne ich mich zu weit von Marc Aurel?
Re: Moderne Übersetzung von Marc Aurels Selbstbetrachtungen, 3. Buch 12. Abschnitt
filix am 10.5.17 um 18:46 Uhr (Zitieren)
Willst du nun wissen, ob deine Übersetzung die lateinische Übersetzung des griechischen Originals trifft oder Letzteres?
Re: Moderne Übersetzung von Marc Aurels Selbstbetrachtungen, 3. Buch 12. Abschnitt
viator am 10.5.17 um 18:49 Uhr (Zitieren)
Mein Vorschlag ist ziemlich verschieden von den klassischen Übersetzungen

Das finde ich nicht.
Ich finde beide Versionen OK.

Eine gute Übersetzung ist immer die, die dem heutigen Sprachgebrauch angemessen ist und nicht erkennen lässt, dass es sich „nur“ um eine Übersetzung handelt.
Die beste Übersetzung ist eine gelungene Übertragung in die Zielsprache. :)
Re: Moderne Übersetzung von Marc Aurels Selbstbetrachtungen, 3. Buch 12. Abschnitt
viator am 10.5.17 um 19:01 Uhr (Zitieren)
Original:
Ἐὰν τὸ παρὸν ἐνεργῇς ἑπόμενος τῷ ὀρθῷ λόγῳ, ἐσπουδασμένως, ἐῤῥωμένως, εὐμενῶς, καὶ μηδὲν ‹παρίῃς› παρεμπόρευμα, ἀλλὰ τὸν ἑαυτοῦ δαίμονα καθαρὸν ἑστῶτα τηρῇς, ὡς εἰ καὶ ἤδη ἀποδοῦναι δέοι˙ ἐὰν τοῦτο συνάπτῃς μηδὲν περιμένων μηδὲ φεύγων, ἀλλὰ τῇ παρούσῃ κατὰ φύσιν ἐνεργείᾳ καὶ τῇ ὧν λέγεις καὶ φθέγγῃ ἡρωικῇ ἀληθείᾳ ἀρκούμενος, εὐζωήσεις. ἔστι δὲ οὐδεὶς ὁ τοῦτο κωλῦσαι δυνάμενος.
(3.Buch, 12)
https://el.wikisource.org/wiki/%CE%A4%CE%B1_%CE%B5%CE%B9%CF%82_%CE%B5%CE%B1%CF%85%CF%84%CF%8C%CE%BD/3
Re: Moderne Übersetzung von Marc Aurels Selbstbetrachtungen, 3. Buch 12. Abschnitt
Christoph am 10.5.17 um 19:17 Uhr (Zitieren)
Vielen Dank für die ersten Rückmeldungen. Ich habe mich an die lateinische (Zweit-)Fassung gehalten, da ich des Altgriechischen nicht mächtig bin. Für Hinweise zu Differenzen ggü. dem Original bin ich natürlich dankbar.
Re: Moderne Übersetzung von Marc Aurels Selbstbetrachtungen, 3. Buch 12. Abschnitt
filix am 10.5.17 um 21:53 Uhr, überarbeitet am 10.5.17 um 22:00 Uhr (Zitieren)
Zwei Beispiele:

Du handelst dir bei der Übersetzung des Schlüsselbegriffs mit langer Geschichte „genius“ (im Original: δαίμων) durch „guter Geist“ gewisse Probleme ein - es geht bei M. Aurel um die über die Vorstellung eines mit dem Tode untergehenden Schutzgeistes bloß vermittelte Vorstellung von einem göttlichen Anteil im Menschen (Nickel übersetzt aus dem Altgr. „die göttliche Kraft“, die historische Übersetzung belässt es bei Genius und hofft so, die religiöse Vorstellung mit der im Dt. zugewachsenen Bedeutung von gesteigerter, schöpferischer Geisteskraft kurzschließen zu können). Würdest du im Weiteren bei der Rückgabe eines reinen, unversehrten guten Geistes noch an die hier gemeinte Bedeutung von „sterben“ denken (vgl. dazu die Maxime in 2, 11: „ Alles so tun, sagen und denken, als ob es möglich wäre, aus dem Leben zu scheiden“)?

Mit „natürlich ... aufzutreten“ schummelst du dich schon mit Blick auf die lat. Übersetzung durch - bei dir geht es plötzlich um ungekünsteltes, unverstelltes Benehmen. Davon ist hier aber nicht die Rede, vielmehr handelt es sich darum, mit dem jeweils aktuellen Handlungsspielraum in Übereinstimmung mit der Natur (und ihren Gesetzen) zufrieden zu sein. (Nickel: „... sondern zufrieden bist mit dem dir möglichen Tätigsein im Sinne der Natur ...“)
Re: Moderne Übersetzung von Marc Aurels Selbstbetrachtungen, 3. Buch 12. Abschnitt
Christoph Engelhardt am 10.5.17 um 23:53 Uhr (Zitieren)
Vielen Dank filix, das hilft mir schon sehr weiter. Mit Genius wollte ich es mir nicht leicht machen. Es ist knifflig, diese Idee in die heutige Zeit zu übertragen, darum „relativ freie“ Übersetzung. „Natürlich ... aufzutreten“ muss ich wohl ernsthaft überarbeiten ... Ganz heißen Dank für das Feedback.
Re: Moderne Übersetzung von Marc Aurels Selbstbetrachtungen, 3. Buch 12. Abschnitt
Christoph Engelhardt am 11.5.17 um 10:11 Uhr (Zitieren)
Nochmal heißen Dank an filix. Hier ein erneuter Versuch, u.a. um den Genius in eine moderne Vorstellungswelt hinüberzuretten:

Wenn du das was anliegt mit rechtem Verstand, fleißig, tatkräftig und freundlich verfolgst, dich nicht an Nebensächlichkeiten abarbeitest und den guten Geist in dir so rein hältst, dass du damit unmittelbar vor deinen Schöpfer treten könntest, wenn du nichts erwartest und vor nichts davonläufst, wenn es dir genügt, im Einklang mit der Natur zu handeln und heldenhaft wahrheitsliebend aufzutreten, so wirst du ein glückliches Leben führen und niemand kann dich daran hindern.
Re: Moderne Übersetzung von Marc Aurels Selbstbetrachtungen, 3. Buch 12. Abschnitt
filix am 11.5.17 um 10:14 Uhr, überarbeitet am 11.5.17 um 10:15 Uhr (Zitieren)
Jetzt hast du Marc Aurel christianisiert (vor deinen Schöpfer treten) und ökologisiert (im Einklang mit der Natur handeln).
Re: Moderne Übersetzung von Marc Aurels Selbstbetrachtungen, 3. Buch 12. Abschnitt
viator am 11.5.17 um 10:27 Uhr, überarbeitet am 13.5.17 um 12:45 Uhr (Zitieren)
christianisiert (vor deinen Schöpfer treten)

Man kann nie wissen, wozu das eines (Jüngsten) Tages vllt. nützlich sein könnte. :)

und ökologisiert

„Öko“ kommt immer gut an, auch wenn sich in der Praxis keiner drum kümmert, wenns wirklich drauf ankäme. Ökonomie geht (leider) im Zweifel immer noch vor Ökologie bzw.
wachsende Arbeitsplätze vor (uferlos) wachsenden Mülldeponien.
Re: Moderne Übersetzung von Marc Aurels Selbstbetrachtungen, 3. Buch 12. Abschnitt
Christoph Engelhardt am 11.5.17 um 10:36 Uhr (Zitieren)
Hallo filix, wie gesagt, versuche ich Marc Aurels Aussagen für heutige, nicht unbedingt humanistisch gebildete Leser verständlich zu machen. „Schöpfer“ ist doch religions-unspezifisch und vor den Schöpfer treten entspricht doch der Vorstellung, den Genius mit dem Tod zurückzugeben. Im Einklang mit der Natur handeln ist natürlich ökologisch, aber trifft das nicht weitgehend die Intention des Autors?
Re: Moderne Übersetzung von Marc Aurels Selbstbetrachtungen, 3. Buch 12. Abschnitt
filix am 11.5.17 um 18:22 Uhr, überarbeitet am 11.5.17 um 18:25 Uhr (Zitieren)
Die Wendung, als solche schon keine besonders zeitgenössische Ausdrucksweise, wird m.E. wenn nicht ausschließlich mit dem Christentum, so doch monotheistischen Schöpfungsreligionen assoziiert werden. Sie bringt zudem die Vorstellung ins Spiel, dass nach dem Tode Rechenschaft abzulegen ist. All das wirst du bei Marc Aurel so nicht finden.
Ebenso wenig kümmern die Ökologie des Handelns als Vorbedingung für ein glückliches Leben, von der hier die Rede ist, ökologische Fragestellungen im gegenwärtigen Sinn. R. Nickel verweist in seinem Kommentar zu der Stelle auf Aristoteles' Nikomachische Ethik 1110a 14ff.: „Aristoteles [...] hatte Glück (eudaimonia) definiert als ein “Tätigsein im Sinne der sittlichen Höchstform (areté)".
Re: Moderne Übersetzung von Marc Aurels Selbstbetrachtungen, 3. Buch 12. Abschnitt
Christoph am 11.5.17 um 21:25 Uhr (Zitieren)
Hallo filix, vielen Dank für Deine Geduld mit mir. Die Herausforderung, die ich mir hier gewählt habe ist, Marc Aurels Aussage für Menschen, die keine Humanisten sind und mit der römischen Geisteswelt und antiken Philosophie nicht vertraut sind, verständlich zu machen. Nickel hat offenbar einen beachtlichen Fußnotenapparat bzw. Kommentar. Ich will den Aphorismus ohne Fußnoten verständlich machen. Marc Aurel spricht davon, seinen Genius so rein zu halten, dass man ihn sogleich zurückgeben könnte, was auf eine moralische Bilanzierung hinweist. Nur weiß heute niemand, was es heißt, seinen Genius zurückzugeben. Mit dem Monotheismus hast Du aber recht. Also noch ein Versuch:

... und den guten Geist in dir so rein hältst, dass du damit unmittelbar vor die Götter treten könntest ...

Zur zweiten Stelle (...praesente actione naturae consentanea ... liefert Wittstock lediglich (siehe die Links oben) entweder: ... jeweils natürlichen Tätigkeit ... oder: ... jedesmaligen naturgemäßen Tätigkeit .... Wenn man darüber hinausgehend die Nicomachische Ethik anklingen lassen will, auf die Marc Aurel wohl anspielt, wie du sagst das „Tätigsein im Sinne der sittlichen Höchstform“, muss man so etwas wie den nicht ausdrücklich angesprochenen Begriff der Anständigkeit einführen. Ich versuche es mal so:

... wenn es dir genügt, natürlich, anständig und heldenhaft wahrheitsliebend aufzutreten ...

Für bessere Vorschläge bin ich dankbar, oder meinst Du, das geht nur mit Fußnotenapparat? Vielen Dank nochmal, ich glaube, wir kommen dem Optimum näher ... ;-)
Re: Moderne Übersetzung von Marc Aurels Selbstbetrachtungen, 3. Buch 12. Abschnitt
Christoph am 12.5.17 um 9:51 Uhr (Zitieren)
Ich habe noch eine recht freie Übersetzung von 1857 gefunden (http://www.zeno.org/Philosophie/M/Mark+Aurel/Meditationen/Drittes+Buch#30):

Wenn Du der gesunden Vernunft folgst und bei dem, was Dir zu thun gerade obliegt, mit Eifer, Kraft und Liebe thätig bist, ohne dass Dich ein anderer Gedanke dabei leitet, als der, Dein Inneres rein zu erhalten, als solltest Du bald Deinen Geist aufgeben; wenn Du Dich auf diese Weise zusammen nimmst und dabei weder zögerst noch eilst, sondern Dir genügen lassest an der Dir von Natur zu Gebote stehenden Energie und an der Wahrhaftigkeit, die aus jedem Deiner Worte hervorleuchten muss, so wirst Du ein glückliches Leben führen. Und ich wüsste nicht, wer Dich daran hindern sollte. –

Ich denke meine „Modernisierung“ bewegt sich in einem ähnlichen Freiheitsgrad?
Re: Moderne Übersetzung von Marc Aurels Selbstbetrachtungen, 3. Buch 12. Abschnitt
viator am 12.5.17 um 10:06 Uhr (Zitieren)
Zwischenfragen:
Zu welchem Zweck benötigst du eine möglichst moderne Version? Warum liegt dir soviel daran? Welche Bedeutung hat diese Stelle für dich? Warum ausgerechnet diese?
Re: Moderne Übersetzung von Marc Aurels Selbstbetrachtungen, 3. Buch 12. Abschnitt
Christoph am 12.5.17 um 11:37 Uhr (Zitieren)
Hallo viator, ich würde das Zitat gerne in einem Text verwenden, wünsche mir aber, dass es ohne Erläuterungen verständlich werden soll.
Re: Moderne Übersetzung von Marc Aurels Selbstbetrachtungen, 3. Buch 12. Abschnitt
filix am 12.5.17 um 13:04 Uhr (Zitieren)
Du kommst von der Vorstellung, dass es um einen Rechenschaftsbericht nach dem Tode geht, auch in deiner neuen Version nicht los.
An der Übersetzung aus 1857, die mit dem floskelhaften „Geist aufgeben“ dieses Problem ausräumt, siehst du, dass plötzlich die Reinhaltung des Inneren, zu dem der δαίμων nun geworden ist, zur obersten Maxime aufsteigt, während sie sonst angereiht wird. Kurzum, es hilft nichts, du wirst zum Original greifen und den ganzen Text der Selbstbetrachtungen einbeziehen müssen, wenn du der Gegenwart verdolmetschen willst, was der Kaiser hier meint.
Re: Moderne Übersetzung von Marc Aurels Selbstbetrachtungen, 3. Buch 12. Abschnitt
Christoph am 12.5.17 um 18:05 Uhr (Zitieren)
Hallo filix. Wittstock übersetzte 1949 nach meinem Dafürhalten recht wörtlich: „... den Genius in dir rein zu erhalten suchst, als ob du ihn sogleich zurückgeben müßtest ...“. Die Rückgabe des Genius, das ist doch der Tod? Damit verweist Marc Aurel doch auf die moralische Bilanzierung über das Leben des Verstobenen? Dafür ist das „vor die Götter treten“ doch ganz zutreffend?

Wie übersetzt den Nickel diese Stelle?
Re: Moderne Übersetzung von Marc Aurels Selbstbetrachtungen, 3. Buch 12. Abschnitt
filix am 12.5.17 um 18:44 Uhr (Zitieren)
Ist für dich „ ... als solltest Du bald deinen Geist aufgeben“, d.h. sterben, ohne dass damit überhaupt gesagt ist, dass du in irgendeiner Weise nach deinem Tode fortexistierst, ohne dass die Idee der Verantwortung vor einem oder mehreren in der Welt nach dem Tod dir begegnenden Wesen, unter denen sich womöglich sogar ein Schöpfer befindet, sich einstellt, und „ ... dass du damit unmittelbar vor die Götter treten könntest ...“ dasselbe? Ist für dich die Maxime, die bestmögliche Gestalt einer radikal endlichen Ressource zu formen und zu erhalten, gleichbedeutend mit der handlungsleitenden Vorstellung, nach dem Tode eine Gottheiten welcher Provenienz auch immer genügende Bilanz vorlegen zu können?

R. Nickels Übersetzung kannst du hier einsehen: https://tinyurl.com/lorsgbw
Re: Moderne Übersetzung von Marc Aurels Selbstbetrachtungen, 3. Buch 12. Abschnitt
Kuli am 12.5.17 um 22:06 Uhr (Zitieren)
Die Übersetzungen, die ὡς εἰ καὶ ἤδη ἀποδοῦναι δέοι mit „als ob du ihn sogleich zurückgeben müßtest“ o. ä. wiedergeben, verleiten natürlich zu der Vorstellung, bei dem Daimon handele es sich um so etwas wie einen geliehenen Frack, für dessen Zustand man sich bei Rückgabe vor dem Verleiher zu verantworten habe.

Die Frage ist allerdings, wer dann als jenseitige Rechtsperson übrig bliebe, zöge man den auszuhändigenden Daimon ab*. Es gibt eine andere Stelle, an der Mark Aurel die Vokabel ἀποδιδόναι verwendet (im Ganzen kommt sie nur acht Mal im Text vor), und zwar, um das Wiedervonsichgeben der eingeatmeten Luft zu bezeichnen (6, 15). Wenn man dies hinzunimmt, erscheint die Übersetzung „den Geist aufgeben“ nicht ohne Reiz (auch wenn man die Phrase in der heutigen Umgangssprache eher auf Maschinen bezieht).

* In welchem Verhältnis Ich, Daimon, innerer bzw. eigener Gott, die Götter, der Gott/ die Göttin bei Mark Aurel stehen, müsste man allerdings genauer betrachten.
Re: Moderne Übersetzung von Marc Aurels Selbstbetrachtungen, 3. Buch 12. Abschnitt
Klaus am 13.5.17 um 9:49 Uhr (Zitieren)
Eine Alternative: „Den Geist aushauchen“
http://www.obohu.cz/bible/index.php?styl=VUL&kap=2&k=Pl

...cum exhalarent animas suas in sinu matrum suarum.
Re: Moderne Übersetzung von Marc Aurels Selbstbetrachtungen, 3. Buch 12. Abschnitt
Kuli am 13.5.17 um 10:37 Uhr (Zitieren) II
Zitat von viator am 13.5.17, 7:20cf:
books.google.de/books?id=_lPWCiMbhA0C&pg=PA489&lpg...

books.google.de/books?id=BDfHPUvLCJkC&pg=PA516&lpg...

books.google.de/books?id=BmhAAAAAIAAJ&pg=PA73&lpg=...[/quote]
Nun hast du zwar mitgeteilt, dass du dich in deinen Ausführungen auf die drei verlinkten Werke beziehst, aber ganz vergessen, der Quellenangabe die Sache selbst voranzustellen: die Kundgabe der Auffassung, zu der du durch Lektüre der angeführten Texte gelangt bist.
Re: Moderne Übersetzung von Marc Aurels Selbstbetrachtungen, 3. Buch 12. Abschnitt
viator am 13.5.17 um 11:07 Uhr (Zitieren)
die Kundgabe der Auffassung,


Ich hab nur ein wenig gegoogelt um nach Material zu suchen, das Christoph helfen könnte, die Stelle besser zu verstehen ohne mich selbst näher damit beschäftigen zu wollen und ohne irgendeinen Bezug zu meinem obigen, ironischen „Kommentar“.
Um mehr ging es mir nicht.

Re: Moderne Übersetzung von Marc Aurels Selbstbetrachtungen, 3. Buch 12. Abschnitt
Kuli am 13.5.17 um 11:15 Uhr, überarbeitet am 13.5.17 um 11:19 Uhr (Zitieren)
Zitat von viator am 13.5.17, 11:07Um mehr ging es mir nicht.

Dann habe ich das falsch verstanden. Mich hat das „cf“ in die Irre geführt, das man gewöhnlich (wie „vgl.“) nur bei der Quellenangabe zu einem indirekten Zitat verwendet.
Re: Moderne Übersetzung von Marc Aurels Selbstbetrachtungen, 3. Buch 12. Abschnitt
Christoph am 13.5.17 um 18:06 Uhr (Zitieren)
Vielen Dank für Eure Hilfe in der Frage.

filix, Du hast mich überzeugt, dass es schwierig ist, derart weit reichende Bilder Marc Aurel in den Mund zu legen. viator, diese Links sind sehr erhellend. Offenbar war Marc Aurel dabei, den Begriff des Daimon weiterzuentwickeln bzw. auszuloten. Nochmal filix, Nickels Übersetzung ist auch sehr hilfreich, aber gerade das „Tätigsein im Sinne der Natur“ ist eben allenfalls mit Fußnote verständlich. Marc Aurel spricht mehrfach vom naturgemäßen Leben als höchstem Ideal (z.B. 1.17, 2.16, 2.17, 3.4, 3.9, 3.11, 5.29, 7.11, 7.56, 12.1, s.a. 2.9). Von einem zu lobenden „natürlichen Auftreten“ (1.9) spricht er auch, aber sehr viel seltener. Aber nach allem sehe ich nun den „Einklang mit der Natur“, der eben nicht nur Ökologie betrifft, als bestmögliche Formulierung, was bspw. auch dieser Einordnung entspricht: https://books.google.de/books?id=OlWHDQAAQBAJ&q=%22Einklang%20mit%20der%20Natur%22 Meine vorläufige Endfassung:

Wenn du das was anliegt mit rechtem Verstand, fleißig, tatkräftig und freundlich verfolgst, nicht auf Nebensächlichkeiten achtest, sondern den göttlichen Geist in dir so rein hältst, als müsstest du ihn schon zurückgeben, wenn du nichts erwartest und vor nichts davonläufst, sondern es dir genügt, im Einklang mit der Natur zu handeln und heldenhaft wahrheitsliebend aufzutreten, so wirst du ein glückliches Leben führen und niemand kann dich daran hindern.

Vielen herzlichen Dank für alle Anregungen.
 
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