Miguel am 29.3.17 um 22:21 Uhr, überarbeitet am 29.3.17 um 22:26 Uhr (Zitieren)
Salvete!
Eine Übung zum Reflexivpronomen - wie immer freue ich mich über Korrekturen. :)
Vobis gratias ago, Miguel
1. Hannibal oculos animosque cunctorum militum in se versos esse non ignorabat.
Hannibal wusste sehr genau, dass die Augen und Gedanken aller Soldaten auf ihn gerichtet waren.
2. Hannibal exercitum Romanum non longe a se suoque exercitu abesse sciebat.
Hannibal wusste, dass das römische Heer nicht weit von ihm und seinem Heer entfernt war.
3. Cloelia obsides a se liberatas esse gaudebat.
Cloelia freute sich, dass sie die Geiseln befreit hatte. (Der Satz im Passiv: „Cloelia freute sich, dass die Geiseln von ihr befreit worden waren.“ ist aus meiner Sicht missverständlich.)
4. Propinqui virgines sibi redditas esse gaudebant.
Die Verwandten freuten sich, dass die ihnen die Mädchen zurückgebracht worden waren.
5. Porsenna Romanos Cloeliam ceterasque obsides sibi reddere iussit.
Porsenna befahl den Römern, dass ihm Cloelia und die anderen Geiseln zurückgegeben werden (oder: würden).
6. Tabernarius se rixam commisisse negavit.
Tabernarius bestritt, dass er den Streit begonnen habe.
Ambiguität ist aber kein zwingender Grund, es nicht so zu schreiben. Wir müssen beim Übersetzen ebenso mit den Ambiguitäten im Lateinischen leben. Eventuell sich mit „durch sie“ behelfen.
Es handelt sich um einen uneigentlichen AcI, da der Subjektsakkusativ als Objekt aufgefasst werden kann. Steht u. a. bei Verben des Veranlassens (NM § 478).
Darum geht es nicht. Es geht um einen aktiv. AcI, der passivisch übersetzt wurde.Das ist unüblich und auch keine wörtliche Übersetzung.
Miguel soll und will wissen, was grammatisch Sache ist.
Punkt. Ende einer weiteren sinnlosen Debatte!
Das kann ich gut nachvollziehen.
Inhaltlich besteht ja kein Unterschied. Ich wollte dich nur darauf hinweisen, dass grammatisch kein Passiv im Lat. vorliegt. Das hat Ailour... übersehen, genauso wie den Tabernarius. Er will sich nur wieder herausreden statt sich für den „Blödsinn“ zu entschuldigen.
Die Art seiner Antwort spricht wieder für sich und mittlerweile weißt du auch, warum.
Merke dir: Übersetze Aktivsätze nie mit Passiv. Umgekehrt macht es oft Sinn, wenn z.B.
Abstracta Subjekt eines Satzes sind.
Beispiel: Libris delectamur = Wir erfreuen uns an Büchern.
Für Leute, die Bücher nur vom Hörensagen kennen, sind sie natürlich quasi abstrakt.
Der Beispielsatz lautet, wenn er regelrecht aktivisch (nicht medial) übersetzt werden soll:
Bücher erfreuen uns.
Es sollte „Gegenstände und Abstracta“ lauten. Das pflege ich sonst immer zu schreiben.
Diesmal habe ich es schlichtweg vergessen und bei der Wahl des Beispiels nicht aufgepasst.
Prinzipiell wäre eine Übersetzung, wie die von Miguel, akzeptabel, wenn man im Lateinischen schon sehr weit ist und es um eine freiere Übersetzung geht. Bei Lernenden, denke ich, ist es besser zunächst näher am Original zu bleiben.
Re: Ein paar Sätze - 14 B 1
viator am 30.3.17 um 19:12 Uhr, überarbeitet am 30.3.17 um 19:45 Uhr (Zitieren)
Es soll viele Leute geben, die sich an schön aufgemachten, wertvollen, ... Büchern erfreuen ohne sie zu lesen, weil ihnen z.B. deren Inhalte zu abstrakt sind, sie nur mir deren Besitz angeben wollen o.ä.
So betrachtet sind Bücher natürlich reine Gegenstände „ohn' jedwede Abstraktheit“.
Gewöhnlich aber denkt man bei Büchern eher an ihren geistigen Gehalt. Ein gewisser Philologiestudent, dessen Chef-Claqueur und ein selbsternannter Oberschiedsrichter tun das anscheinend nicht. Auch das Stilmittel „concretum pro abstracto“/Metonymie scheinen solche Leute nicht immer sofort zu erkennen.
Verstehe. Wieder diese Hyper-Ausnahmen, wenn sie dir in den Kram passen. Ich würde gerne mal jemanden kennenlernen, der ein Buch inhaltlich zu abstrakt findet, es aber kauft und in sein Regal steht. Stellst Du mir jemanden vor? Ich kenne niemanden, der das tut. Ist das in Regensburg in? Abgesehen davon macht das ein Buch nicht weniger konkret. Wir reden ja bestimmt nicht von einem Buch in PDF-Format o. Ä., da man sich eine virtuelle Datei nicht ins Regal stellen kann, nicht? Oder gibts da auch wieder so was? Klar, man kann virtuelle Dateien ausdrucken, aber davon reden wir bitte nicht, hehe!
Kannst Du auch diesen Dativ/Ablativ oder was das sein soll, erklären?
Tippfehler, wurde soeben korrigiert. Danke für den „neutralen“ Hinweis.
PS:
Schön, dass du den Inhalt von Büchern anfassen kannst. Beneidenswert. Da hat jemand der Menschheit viel voraus. So kriegt man ihn wohl besonders schnell und effektiv ins Hirn.
Learning by touching! Die Methode könnte Zukunft haben. Schnell Patent anmelden!
Das bringt vllt. Millionen und befreit vom harten Lehrerdasein für immer.
Nur um mal hier zu kommentieren:
Bücher sind konkret und wichtig. Du hast sicher auch gelesen, viator. Ich bin und war immer ein Bücherliebhaber. Gerade heute mit e-Book usw. muß das Buch sich sehr anstrengen ;-)
Ich nutze auch die Möglichkeiten der neuen Medien, aber ein schönes Buch in der Hand zu haben und zu lesen (z.B. Ovid Katharina Volk WBG) ist einfach etwas ganz anderes.
Wörterbuch brauche ich immer wieder mal zur Überprüfung und zum Nachschauen. Vermessen ist doch jeder, der meint, er weiß alles. Die Erfahrung macht dann schon viel aus.