Latein Wörterbuch - Forum
Mittellatein / Logik — 500 Aufrufe
redrak am 4.11.16 um 23:18 Uhr (Zitieren)
Danke Viator, Klaus und Filix. Zum Überprüfen: Propium autem et differentia speciem significant, sed non simili modo eam demostrant. Quia proprium demonstrat, quod una species non est alia; immo uni soli specie convenit. Verbi gratia, propietas canis soli cani convenit, et proprietas equi soli equo. Differentia vero qualis sit, species alio modo demonstrat; ut risibile animal, quae ad invicem convertuntur. Proprium autem et differentia subjectum mutant et praedicatum, ut homo est risibile, et risibile est homo. Unumquodque enim istorum potest de altero praedicari.
ICH ÜBERSETZTE: Die Eigentümlichkeit und der Unterschied aber, bezeichnen die Art, beweisen hingegen nicht in einer ähnlichen Art und Weise. Da Eigentümlichkeit beweist, dass eine Art nicht eine andere ist; ja sie passt sogar allein zu einer Art zusammen. Zum Beispiel passt die Eigentümlichkeit des Hundes nur mit den Hunden zusammen und die Eigentümlichkeit des Pferdes nur mit den Pferden. Differenz ist so, dass sie die Arten in anderer Art und Weise beweist; wie das lachende Lebewesen, beides gegenseitig konvertierbar. Aber Eigentümlichkeit und Unterschied verändern den Subjekt und das Prädikat, wie der Mensch lacht, und lachen kann der Mensch. Denn von diesen kann jegliches vom anderen behauptet werden.
Re: Mittellatein / Logik
filix am 5.11.16 um 1:16 Uhr, überarbeitet am 5.11.16 um 1:38 Uhr (Zitieren)
„Das Eigentümliche und die Differenz aber bezeichnen die Art, doch bestimmen sie sie nicht auf gleiche Weise. Denn das Eigentümliche bestimmt, dass eine Art keine andere ist; es kommt in der Tat einer einzigen Art allein zu. So kommt beispielsweise die Eigentümlichkeit des Hundes einzig dem Hund zu und die Eigentümlichkeit des Pferdes allein dem Pferd. Die Differenz bestimmt allerdings auf eine andere Weise, was eine Art ausmacht; wie z.B. das des Lachens fähige Lebewesen, was sich vertauschen lässt. Das Eigentümliche aber und die Differenz <können die Position von> Subjekt und Prädikat wechseln - wie z.B. in Der Mensch ist das des Lachens fähige* <Lebewesen>, das des Lachens fähige* <Lebewesen> ist der Mensch. Denn jedes einzelne der beiden kann vom anderen behauptet werden.“

Eine sehr verknappte, leicht missverständliche Darstellung - denn eigentlich ist in dieser Auffassungstradition „risibile“* gewöhnlich das proprium des Menschen, also die der species homo, bestimmt als animal (genus) rationale (differentia), allein zukommende Eigentümlichkeit, die zwar nicht Teil seiner Definition ist, aber aus seinem Wesen sich herleitet (im Unterschied etwa zu variablen, zufälligen Eigenschaften wie Größe, Hautfarbe, Alter ..., die unter den Begriff accidens gefasst werden). Daher auch die Möglichkeit der Vertauschung von Subjekt und Prädikat in der Prädikation, die für proprium und differentia gilt, ohne dass sie dasselbe wären.


* Es ist hier von Bedeutung, dass das Adjektiv „risibile“, wie das Suffix -ibilis deutlich macht, auf die Möglichkeit, lachen zu können, abstellt, nicht auf das tatsächliche Lachen. Da nicht jeder Mensch jederzeit lacht, ist Lachen an sich kein proprium desselben, wohl aber die Fähigkeit dazu.
 
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