Nach Unstimmigkeiten bei der Bezeichnung mancher Bauteile, habe ich in der Firma vorgeschlagen, daß man doch alle Bauteile ins Lateinische übersetzen könnte. Das war natürlich nicht ganz ernst gemeint und wird natürlich nicht umgesetzt, aber könnte mir bitte trotzdem jemand sagen, wie man solche Wörter übersetzen würde/könnte:
Ein „Relais“ ist im Grunde genommen ein „Schalter“.
z.B. wird eine Treppenhausbeleuchtung durch ein„Zeitrelais“ nach einer gewissen Zeit „ausgeschaltet“.
Nun ist der Begriff „Schalter“ relativ neu und wir verbinden ihn meistens mit elektrischem Strom.
Zwar „schalteten“ die Römer auch, aber nur in ihrem Kalender -> „intercalarius“
„annus intercalarius“ -> „Schaltjahr“
„mensis intercalarius“ -> „Schaltmonat“
Das wären also „Zeitrelais“.
:-)
„Instrumentum ad motorem protegendum“ geht aber nicht.
Der Akkusativ paßt nicht.
Da muß der Ablativ verwendet werden:
„Instrumentum pro protectione motoris“
Für den Motor sollte wohl nach einem anderen Begriff gesucht werden, die Ableitungen auf -tor bezeichnen im Lateinischen ja nomina agentis, also Personen.
Bei einer hinzutretenden Präposition (hier: ad) wird aus dem Gerundium i.d.R. eine Gerundivkonstruktion; i.e. - unabhängig von den übrigen Einwänden - ist bei „ad motorem protegendum“ „protegendum“ ein Gerundivum.
cf. „"quae est melior igitur in hominum genere natura quam eorum, qui se natos ad homines iuvandos, tutandos, conservandos arbitrantur“ (Cicero: tusc. Disp I, 32)"
Ja und nein.
„motor“ ist „der Beweger“, in der Tat bezeichnet der Begriff eine Person,
u.a. wurde im alten Rom der amtliche Setzer der Grenzsteine so bezeichnet.
Vorschlag:
„machina movendi“ -> „die Maschine der Bewegung“, „Maschine um etwas zu bewegen“,
allerdings ist „machina“ griechischen Ursprungs.
Die exzessive Periphrase (obwohl im Dt. angelegt) ist wohl nicht im Sinn der Anfrage, sie enthält jedoch formal betrachtet keinen Fehler.
Das LEXICON LATINUM HODIERNUM hat für Motor übrigens: „motorium, i, n [LEA p.381]; machinamentum motorium, n [NLL p.258,1]; machinatio,onis, f [LEA p.381]; motrum, i, n [CVS p.21]“
Verwirrend ist für uns die fast gleichlautende Schreibung, bzw. Aussprache.
Auch in den Grammtikbüchern werden Gerundivum und Gerundium
immer in einem Kapitel, aber unter verschiedenn §§ abgehandelt.
Das hat Vor-, aber auch Nachteile.
Dazu kommt, daß die meisten „germanischen“ Sprachen nur ein „Gerundium“ kennen,
besonders das Englische, aber auch das Deutsche.
Nur, im Deutschen fällt das „Gerundium“ nicht auf,
außer durch die klein- oder Großschreibung:
„lesen“ <-> „das Lesen“
„lernen“ <-> „das Lernen“
„fahren“ <-> „das Fahren“
etc...
Ein Gerundivum kennt die deutsche Sprache nicht.
Wir müssen sprachliche Verrenkungen machen,
um die Bedeutung eines lateinischen Gerundivums
einigermaßen richtig wiederzugeben.
Aber schon in der „klassischen“ Zeit des Lateins gab es Unsicherheiten:
„libri mihi legendi sunt“
(die handelnde Person steht im lateinischen Dativ
-> „Die Bücher müssen von mir gelesen werden.“
(wörtlich etwa: „Die Bücher sind mir zu lesende.“)
ABER!
„parentibus a liberis parendum est.“
->
„Kinder müssen den Eltern gehorchen.“
(wörtlich etwa: „den Eltern muß von den Kindern gehorcht werden.“)
Ihr seht, man muß sich immer in eine Sprache „hineindenken“.
(was ich keineswegs beherrsche,
außer,
ich würde in einem Restaurant in Schanghai
in Begleitung meines Dackels fordern würde,
ihn, den Dackel, serviert zu bekommen.
Was, wenn es so wäre, die Bedienung
sofort freudig, ob der frischen Ware,
nachkommen würde.)
Ich wollte keine Verachtung gegenüber dem Chinesischen zum Ausdruck bringen, nur, dass Chinesisch die vielleicht exotischste aller Sprachen für mich ist! Dabei habe ich mich auch schon an nichtromanische Sprachen herangewagt! Im Chinesischen ist es aber allein schon die Schrift. Da scheint mir Arabisch im Vergleich ein Kinderspiel zu sein!
Chinesisch ist die einfachste Sprache der Welt.
Keine Flexion, keine Deklination, keine Konjugation.
Allerdings ist die Aussprache eine Hürde..
(tonale Sprache)
:-)