hallo :)
da ich mir wsl bal dein tattoostechen lasse, würde ich gerne wissen was lebe dein leben im lateinischen heißt.
und fragen on vive vitam tuam richtig ist, weil ich des bisher herausgefunden habe.
lg tifo
du schreibst ist sicher nicht falsch, aber ?
was würde des dann übersetzt heißen?
tut mir leid weger meinen blöden fragen aber ich selber kann kein latein..
Einmal nimmt man das Verb „vivere“ und verbindet es mit „vita“ als Objekt (was ähnlich blöd klingt wie in der deutschen Vorlage „sein Leben leben“ - ja, was denn sonst?); im anderen Fall bedient man sich des Ausdrucks „vitam agere“, wodurch man die Anstrengung hervorhebt.
Und dann kann man noch das Possessivpronomen „tua“ unterschiedlich stellen: vor oder nach „vita“, je nachdem, was man betonen möchte.
Gilt bei dieser etymologischen Figur VITAM SUAM VIVERE „suam“ als „normales“ Adjekziv, das den Ausdruck als diese Figur „legitimiert“ oder müssten „typischere“ Adjektive wie etwa iucundam verwendet werden, um die Figur bilden zu „dürfen“. Klingt nach Haarspalterei,
sorry. Würde trotzdem gerne deine Meinung erfahren. Gratias prae-ago.
ok und wie muss ich es stellen wenn ich es so betonen möchte, das man nach seinen gedanken und meinnugen leben soll und das machen was man selber will verstehst du was ich meine?
Wir haben ja in einem anderen Zusammenhang schon einmal über die Bedingungen sinnvoller Aussagen gesprochen. Indem ich einmal kompliziertere Fälle wie Paradoxien auslasse, lautet die erste Bedingung, daß durch eine Aussage das kontradiktorische Gegenteil ausgeschlossen werden muß.
Was könnte das im Falle „vive vitam tuam“ sein?
Vielleicht das fremdbestimmte Leben, das eines Sklaven z.B.? Dann müßte „tuam“ betont werden: Lebe nicht ein Leben, das das eines anderen ist, von ihm beherrscht wird.
Bei „iucundam“ wäre in meinen Augen der Ausschluß eines Gegenteils deutlicher.
okay
vllt wenn ich es so erkläre ist es besser
ich will ja lebe dein leben bedenke das du sterblich bist also z.b. „vive vitam tuam, memento mori“
das bedenke das du sterblich bist so das es immer auch ein tief gibt und egal wie gut es läuft wie viel geld man hat man nicht gott ist verstehst du? also so zu sagen als warnung.
und lebe dein leben das du es nach deinen vorstellungen leben sollst und halt so wie man zu jmdn sag du musst lebe dein leben.
verstehst du?
@Graeculus:
Mir ging es mehr um das Prinzip der figura etymologica. An das inhaltliche Moment habe ich hier gar nicht gedacht.Ich dachte an Beispiele aus der Schulgrammatik..Verstehst du, worauf ich hinauswill?
@Graeculus:
Bitte antworte du. Ich steige hier aus. Ich wollte wirklich keine philosophische Debatte auslösen.
Mir ging es nur um pure Grammatik, auch wenn das bei solchen Inhalten zugegebenermaßen zu kurz gedacht ist.
@Graeculus:
Ubi es? Manibus luctantes te opperimur! Nobis mox adsis! Tua opinione maxime opus est.
Appare quasi deus ex machina interretali!
Excuses hanc te indignam vocem! Sed appare!
Wunderbar, eine bühnenreife, urkomische, (fast) faustische Geisterbeschwörung. Da muss doch Graeculus mit Donner und Blitz und Rauch und Nebel bald hier erscheinen!
@Thalia:
Ob Graeculus das auch so sehen kann?
Ich hoffe, er versteht diesen kleinen Spaß, der der Auflockerung dienen sollte. Aber er wird es eher peinlich finden, befürchte ich.
@quaerens,
ich kenne criticus persönlich (Sandkasten) und halte ihn für den humorvollsten und klügsten Menschen meines Bekanntenkreises. Doch hier hat er mit seiner Kritik eindeutig übertrieben, und deine Replik ist angemessen und taktvoll. Dein Einverständnis voraussetzend werde ich ihm bei nächster Gelegenheit symbolisch-metaphorisch die Ohren langziehen.
Wenn das bibulus, Graeculus und criticus lesen,
geht der ganze Zirkus wohl wieder von vorne los , falls sie dazu ihre ehrliche Meinung kuntun
würden. In deren Augen sind das halt leere Sprüche (Leerformeln würde es der Philosph Topitsch nennen), mit denen auf dieser Welt kein Blumentopf zu gewinnen ist. Glaube, Wunder und Liebe scheinen nicht in das Weltbild gewisser Menschen zu passen. Die „lieben`s“ eher nüchtern und zynisch bis sarkastisch, habe ich den Eindruck.
Auf dass ja keine Freude aufkomme!
Zu diesem Thema möchte ich mich gar nicht mehr groß äußern. Wir leben in einem freien Land, und wenn jemand sich ein Leben mit einer gehörigen Portion Zuckerguß versüßen möchte ... à la bonne heure!
Das Gefährliche an Tätowierungen ist ja nur, daß sie später, wenn sie einem mit zunehmendem Alter (Reife?) selber peinlich geworden sind, so schwer entfernt werden können.
Interessant erschien mir Deine (auf criticus bezogene) Feststellung, Menschen suchten die Fehler immer bei anderen. Gilt dies nur für andere oder auch für Dich?
bitte höre nicht auf Dich zu äußern, Graeculus; die Dummheit in der Welt ist zwar unbesiegbar, man sollte es den Vernunft-Allergikern aber nicht zu leicht machen
Es gibt ja eine benachbarte, völlig tätowierungs- und weitgehend hausaufgabenfreie Zone vernünftiger und - entgegen quaerens' Annahme - auch oft freudig-fröhlicher Diskussion: www.albertmartin.de/altgriechisch
Dort halte ich mich lieber auf. Da lerne ich auch mehr.
Im Zweifelsfall entscheide ich mich für eine gewisse Vernunftallergie statt für einen empathielosen Vernunftfanatismus, bei dem die Menschlichkeit meist auf der Strecke bleibt.
Auf jeden Fall ist es peinlich, wenn ein völlig harmloses Anliegen eines anderen
mit Worten wie „ gelinde gesagt, Blödsinn“ abgekanzelt und Übersetzungsbemühungen begründungslos als peinlich hingestellt werden.
Das ist nicht nur ,gelinde gesagt, peinlich, sondern beleidigend, respektlos, gemein und zeugt von Arroganz.
An „gelinde gesagt, Blödsinn“ und der begründungslosen Abkanzelung von Übersetzungsbemühungen fühle ich mich unschuldig - immerhin. Die Verantwortung dafür, den Sinn von Spruchweisheiten in Frage zu stellen, nehme ich auf mich.
@quaerens:
Laß dich doch hier bloß nicht provozieren. Das ist hier ein anonymes Freizeitforum, wie Bibulus immer sagt. Du kennst hier doch keinen persönlich. Jeder Tattoospruch ist sinnlos, weil er auf der Haut nichts verloren hat. ....und Träume und Wünsche kann jeder haben wie er will, das würde ich mir auch von keinem „absprechen“ lassen.
@graeculus:
Zunächst:Danke für diese umfangreichen Ausführungen, die ich interessant finde,aber am hiesigem Problem vorbeigehen. Wer ist denn „schuld“ an den beschriebenen Zuständen?
Die jungen Leute??
Punkt 2: Ich habe natürlich auch meine Fehler,vielleicht sogar mehr als manch anderer.
Dazu stehe ich auch.
Aber noch einmal: Warum kann man zunächst einmal nicht ein harmloses Anliegen erfüllen: Eine passable Übersetzung war gefragt, nicht mehr und nicht weniger! Ich wollte helfen und dabei lernen. Mein Versuch (im anderen thread)
wurde begründunglos als peinlich abqualifiziert.
Was war denn daran falsch? Ich weiß es bis jetzt mich! Es wäre „pädagogisch“ sinnvoller, zuerst auf das Anliegen einzugehen und dann auf die Grundproblematik (TATTOO) zu sprechen zu kommen und sachlich Kritik zu üben. Junge Menschen verabscheuen nichts mehr wie eine
oberlehrerhafte Behandlung nach dem Motto: Was wisst ihr denn schon vom Leben, ihr werdet schon noch sehen. Das sind völlige überholte Denkweisen und ,wenn ausgesprochen, abstoßende Phrasen. die am Menschen vorbeigehen. So oder wie früher mit
Gewalt erreicht man rein gar nichts!
Doch das gehört nicht zum eigentlichen Thema.
Ich lasse mich auch nicht weiter dahin abdrängen: Ich will nur sagen: Die Anfragende und ich fühlen sich zurecht verletzt, ob ihr (es sind ja mehrere beteiligt) das wahrhaben wollt oder nicht. Unser eigentliches Anliegen wurde
auf eine persönlich verletzende Art ins Lächerliche gezogen. Eigenes peinliches Verhalten kurz mal anderen anzulasten ist , gelinde gesagt, eine schlechte, billige Taktik.
Hier breche ich ab,weil ich das Gefühl nicht loswerde, dass wir doch wieder aneinander vorbeireden werden und der Kampf längst
auf Nebenschauplätzen ausgetragen wird, wo es nicht mehr ums Wesentliche geht.
Tut mir leid. Ich wollte jedenfalls nie jemanden
verletzen.
Daß Du jemanden verletzen wolltest, habe ich nie angenommen. Du bist offenbar ein sehr freundlicher Mensch.
Andere (ich auch) sind es nicht immer.
Aber ich nehme an, daß dieses Forum auch mit menschlichen Unzulänglichkeiten leben kann & wird.
Das habe ich nicht als peinlich bezeichnet, und ich empfinde es auch nicht so. Wenn man „amicitiam sequere“ kann (Cicero), warum dann nicht auch „desideria“?
Dazu sollte sich der Mensch äußern, der das peinlich fand; ich weiß im Augenblick nicht mehr, wer das war.
Ich glaube, es war criticus. Dir/Ihnen nochmals
vielen Dank. Werde nicht weiter „nerven“.
Nichts für ungut! Konflikte sind dazu da, bereinigt zu werden. Leider auch eine Phrase.
Die wird hoffentlich keiner als Tattoo übersetzt haben wollen!
Einen schönen Restabend.
ich habe mich seit Kindesbeinen mit Sprache(n), später mit Linguistik beschäftigt, aber ich kann in Teufels Namen nicht entschlüsseln, was „seinen Wünschen folgen“ besagen will; eine solcherart sinnlose Aussage kommentarlos zu übersetzen (mit der Folge, dass zwangsläufig etwas Sinnloses herauskommen muss, und mit dem Risiko, das so etwas dann auch noch qua Körperletzung verewigt wird), scheint mir kein besonders menschenfreundlicher Akt zu sein. Daher halten sich auch die verständigeren foristas von solchen Anfragen fern.
Das von quaerens berührte Problem, jemandem, der Unsinn von sich gibt, dieses in freundlichen Worten klarzumachen, bleibt bis dato ungelöst. Ob ein zarter Hinweis z.B. auf einen Verstoß gegen das Extensionalitätsprinzip oder auf Schopenhauers 3. Kunstgriff als friedlich- freundlich aufgenommen werden wird, bleibt abzuwarten.
Natürlich kann man seinen Wünschen folgen....nur ob sie wahr werden ...ist eine andere Frage.
Ein Streben danach....ist doch viel effektiver. Manchmal philosophieren die Leute hier viel zu viel ..anstatt sie ihre Ideen umsetzen.
Theoretisches Denken bringt nur bedingt etwas. Einige vergessen, dass es außer Theorie auch die Praxis gibt. Ich sehe das oft an meinen psychosomatischen Patienten.
Kürzlich habe ich von einem Arzt (Psychiater) den Rat an seine Kollegen gelesen, niemandem eine Diagnose zu stellen, der nicht hilfesuchend darum bittet.
Kein schlechter Rat.
Ohne Fantasie kann man unendlich vielen Sätzen Sinnlosigkeit zuschreiben. Vor allen poetische Texte gehörten dann en masse auf den Müllhaufen.
Wenn mir etwas nichts sagt, muss das noch lange nicht für andere gelten und ich habe nicht das Recht, einem anderen den Sinn für Aussagen
abzusprechen,mit denen ich nichts anfangen kann.Das ist ein Gebot der Toleranz!
Die „Sprache“ der Gefühle entzieht sich dem logischen Zugriff und hat doch ihre Berechtigung. Linguistik ist auch nur eine Methode,sich dem Phänomen Sprache zu nähern, aber nicht zu einzige oder einzig „sinnvolle“ oder gar seligmachende.
Eine gewisse „Ehrfurcht“ vor der Sprache täte
manchem Linguisten gut.
Das meine ich generell ohne Bezug zu dem hier
umstrittenen,potentiellen Tattoo-Spruch.