Latein Wörterbuch - Forum
Hilfe bei Übersetzung — 1800 Aufrufe
Katrin am 24.5.12 um 13:06 Uhr (Zitieren) I
Hallo!

Ich habe euch schon vor längerer Zeit um Hilfe bei ner Übersetzung gebeten. Nur da ich mir bis jetzt immer noch nicht ganz sicher bin ob diese Übersetzung nun richtig ist, frage ich euch noch einmal.
Also der zu übersetzende Satz war:

Vertraue dem Schicksal, glaube an dich und folge deinem Herzen, dann findest du deinen Weg

Stimmt diese Übersetzung nun?

Fato fide, crede te et sequere cor tuum, tum iter tuum invenies!

Danke schon im Voraus für eure Hilfe!!

liebe Grüße
Re: Hilfe bei Übersetzung
Katrin am 24.5.12 um 14:24 Uhr (Zitieren) I
oder muss ich auch:

„et cor tuum sequere“ schreiben, also das verb immer am Schluss?
Re: Hilfe bei Übersetzung
Bibulus am 24.5.12 um 15:05 Uhr (Zitieren) I
@Katrin,
mit Verlaub, das ist Küchenlatein.

Die Kombination von dreifachem Imperativ und anschliessendem Futur Indikativ...

Re: Hilfe bei Übersetzung
Katrin am 24.5.12 um 15:12 Uhr (Zitieren) I
Wie kanns dann deiner meinung nach besser übersetzt werden?
Re: Hilfe bei Übersetzung
Bibulus am 24.5.12 um 15:50 Uhr (Zitieren) I
Du musst den Satz „lateinisch“ formulieren:

"Mögest du dem Schicksal vertrauen,
an dich selbst glauben,
deinem Herzen folgen,
dann mögest du den Weg finden."

So in der Art, als Wunsch, nicht als Befehl.
Re: Hilfe bei Übersetzung
Katrin am 24.5.12 um 16:02 Uhr (Zitieren) I
aah verstehe! nur ists für mich mit meinen geringen Lateinkenntnissen nicht so einfach das dann zu übersetzen...

Re: Hilfe bei Übersetzung
arbiter am 24.5.12 um 16:13 Uhr (Zitieren) I
fato fidens, tibi credens, cor sequens invenies tuam viam
Re: Hilfe bei Übersetzung
currro am 26.5.12 um 0:30 Uhr (Zitieren) I
...dann findest du deinen Weg:
...dann findest du deinen Weg?
...dann findest du deinen Weg?

...viam invenies tuam?
...tuam invenies viam?

Präventive Verwahrung gegen einen Vorwurf der Korinthenkackerei:
Dieses Wortstellungsgewusel west in den Dimensionen eines Fliegenschisses.
Und doch...
Re: Hilfe bei Übersetzung
arbiter am 26.5.12 um 18:52 Uhr (Zitieren) I
@curro:
ich bin entzückt, dass Du meinen Vorschlag einer Kommentierung für würdig gehalten hast, allerdings ein wenig verwirrt wegen der kryptischen Intention.
Natürlich war meine Abweichung von der üblicherweise so genannten Norm-Wortstellung nicht ohne Vorsatz; nach Deinem Anstoß würde ich jetzt aber doch die Umstellung ...tuam invenies viam bevorzugen.
Re: Hilfe bei Übersetzung
filix am 27.5.12 um 1:23 Uhr (Zitieren) I
Die kryptische Intention besteht m.E. darin, die Frage, wie sich dt. Satzakzent und lat. Wortstellung zueinander verhalten, anklingen zu lassen - dieselbe zählt kaum zu den nugae.

Die angebotenen unterschiedlichen Betonungen im Dt. liegen alle auf der suprasegementalen Ebene der Akzentuierung , weshalb sie in der Welt der stummen Buchstaben, da nicht anders zu erkennen, durch ein typographisches Merkmal (hier der Fettdruck) veranschaulicht werden müssen, die lat. Übersetzungsvorschläge suggerieren, dass in Analogie die Wortstellung die entsprechenden Unterschiede erzeugt. Heikel.

Auch ist nicht klar zu erkennen, wieso hier die Betonung des „findest“ mit der von „Weg“ in eine Variante zusammengezogen wird - plausibler scheint mir zunächst der Unterschied zwischen „findest du deinen Weg“ und „"findest du deinen Weg“, wenn wir davon ausgehen, dass die angebotene Maxime den je eigenen und individuellen Gang durchs Leben in Abhebung zum gemeinen anvisiert. Dabei wäre jedoch im Dt. der
Wegfall des Possessivpronomens bzw. der Wechsel zum unbestimmten Artikel das Mittel der Wahl: „findest du einen Weg.“ vs. „findest du deinen Weg“. Man mag das „deinen“ hier zu schwach finden und eine zusätzliche Akzentuierung für wünschenswert halten, so oder so steht derlei im Lat.
nicht in derselben Weise zur Verfügung.

Schiebt man die Frage beiseite, ob das überhaupt eine sinnvolle Nebeneinanderstellung von sprachlichen Mitteln, im Lat. und im Dt. Betonung zu erreichen, ist, kann man durchaus fragen, wie eine Begründung für arbiters Präferenz aussähe.

Betrachtet man die lat. Vorschläge genauer handelt, es sich um ein pre- und ein post-modifier hyperbaton. Anders gesagt: Ist nun das Dazwischentreten des Verbs „{viam/tuam<invenies>tuam/viam}“ das Entscheidende hinsichtlich der Betonung oder die Voran- oder Nachstellung des Possessivpronomens, und wenn ja, welcher Unterschied besteht zu „<invenies>{viam tuam}“ und „<invenies>{ tuam viam}“. Zu sagen, dass zwischen den letzten beiden Varianten kein wesentlicher Unterschied bestünde, ist wenig befriedigend - aus zwei Gründen:

a) da, was die Spaltung durch das Verb besonders hervortreten lässt, doch schon in der Inversion von Nomen und Possessivpronomen angelegt sein müsste, bildet dies doch in arbiters Wahl offensichtlich das Kriterium: wenn hyperbaton, dann pre-modifier. Dass erst die Spaltung diese Differenz freigibt, kann man annehmen, doch kommt

b) z.B. Edgar Allen Menk in seiner Dissertation „The position of the possessive pronoun in Cicero’s orations“ , schenkt man einer Rezension derselben aus dem Jahr 1926 Glauben, zu folgendem Ergebnis: „The possessive pronoun occurs occours 6318 times in Cicero’s speeches, 3141 times preceding its substantive, 3177 times following it. ‚From these figures‘, the writer observes, ‚it would be unsafe to teach that the possessive p. follows its substantive.‘ His own view is, that subject to certain exceptions [...], the following possessive is unempathic, the preceding emphatic.“

So gesehen müsste schon „<invenies>{ tuam viam}“ genügen, um dem Possessivpronomen im Lat. Betonung durch Wortstellung zukommen zu lassen , wobei die Beschränkung auf Cicero ein Problem für sich darstellt (in der plautinischen Kunstsprache sieht das Ergebnis anders aus) und die verschiedenen Ausnahmen bzw. Subdifferenzen der angestrebten Bedeutungen einer näheren Betrachtung unterzogen werden müssten.



Re: Hilfe bei Übersetzung
arbiter am 27.5.12 um 2:21 Uhr (Zitieren) I
@filix
was in Deiner - wie immer- luziden Betrachtung fahlt, ist die Beachtung der Endstellung von viam. Meine Absicht war, der - zunächst - deutlichen Hervorhebung des tuam ein Gegengewicht durch diie prominente Endstellung des viam beizufügen, da ich einerseits in der Vorlage einen inhalt. Bezug des Possessivums zum fatum vorgegeben ist (den ich durch die jeweilige Prominenz-Position aufnehme), andererseits mir die Rhythmik eher zusagt und auch das Homoioteleuton am Ende vermieden wird.
Re: Hilfe bei Übersetzung
arbiter am 27.5.12 um 2:22 Uhr (Zitieren) I
fahlt fehlt
Re: Hilfe bei Übersetzung
arbiter am 27.5.12 um 2:23 Uhr (Zitieren) I
diie die
ich
Re: Hilfe bei Übersetzung
Bibulus am 27.5.12 um 4:59 Uhr (Zitieren) I
BOAH!
Sogar arbiters Fehlleistungen haben eine bedeutungsschwere Wucht!

luziden Betrachtung fahlt
durch diie prominente Endstellung

Man sollte es bewundern!

(@arbiter, nichts für ungut,
aber ich liebe solche Sachen!)

@filix,
Deine Ausführungen in Ehren!
Aber,
sie erinnern mich an die Vorlesungen eines gewissen Profs,
deren Besuch als absolutes Allheilmittel gegen Schlaflosigkeit
unter den Kommilitonen gehandelt wurden...
Re: Hilfe bei Übersetzung
filix am 27.5.12 um 12:14 Uhr (Zitieren) I
Gut, wir sehen, die Sache ist noch komplexer als mein bescheidener Versuch, eine differenzierende
Betrachtung der Wortstellung im Lat. ins Spiel zu bringen, nahelegt .
Dass solches Leute langweilt, die gerne „Im Lat. ist die Worstellung beinahe so ziemlich fast total egal“ als Parole ausgeben, kann ich mir vorstellen. Es zeugt außerdem nicht gerade von dramaturgischem Geschick, einen Beitrag um 4:59 früh und mehr als 3 Stunden nach der potentiellen Verabreichung als Schlaftablette zu empfehlen.
Re: Hilfe bei Übersetzung
arbiter am 27.5.12 um 16:22 Uhr (Zitieren) I
...zumal in diesem Fall auch die - von Ärzten ohnehin kritisch beäugte - Selbstmedikation offenbar keine alsbaldige Wirkung gezeitigt hat
 
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