Ich muss einen Brief übersetzen und bei meiner Lösung hört sich das irgendwie komisch an..also:
(1) Olim mihi nullas epistulas mittis. >> Nihil est, << inquis, >> quod scribam. << At hoc ipsum scribe: nihil esse, quod scribas; vel solum illud, unde incipere priores solebant: >> Si vales, bene est; ego valeo. << Hoc mihi sufficit; est enim maximum.
(2) Ludere me putas? Serio peto! Fac, sciam, quid agas, quod sine sollictudine summa nescire non possum. Vale!
(1) Einst schickst du mir keine Briefe. >> Nichts ist, << sagst du, >> was ich schrieb. >> Aber schreib diese selbst: nichts ist, das du schriebst; sogar jenen Grund, daher pflegten sie als erstes anzufangen: Wenn du geltest, ist das gut, ich gelte. Dies genügte mir; das ist nämlich das größte.
(2) glaubst du mir [ludere=spielen?] Mach, ich werde wissen, was du handelst, weil ich die Summe ohne Sorge wissen kann. Leb' wohl.
also nichts ist es, was ich schreibe?
und bei scribas: nichts ist es, was du schreibst?
und bei dem si vales satz: wenn es dir gut geht, ist das gut, ich bin gesund?
Meines Erachtens ist das ein konsekutiver Nebensinn beim Relativsatz: (Es gibt nichts, so dass ich es schreibe)
Es gibt nichts, das ich schreiben kann.
Tja. Ist der Unterschied da so groß? Ich meine, er wird ja nicht an einer Handlähmung leiden; also wird es wohl was mit seinem Wollen zu tun haben.
Wie auch immer: Konjunktiv. Worauf ich „... schrieb“ schon aufmerksam gemacht hatte.
Re: Plinius der Jüngere
Lateinhelfer am 8.11.09 um 20:56 Uhr (Zitieren) II
Ich sehe da im Deutschen einen kleinen Unterschied: bei ‚kann‘ sagt der Schreiber: „alles ist gewöhnlich“, „nichts Neues“; bei ‚möchte‘ ist dieses Verständnis auch möglich, es kann aber auch meinen: „es gibt etwas Neues, aber mir ist z.B. zu peinlich/verfrüht...... es jetzt zu schreiben“. Deshalb habe ich ‚kann‘ als Verbesserung vorgeschlagen.
Unabhängig von diesen Feinheiten natürlich Konjunktiv und kein Imperfekt.