Ich weiß (aus unserem Latein-Buch), das „Da mihi veniam“ „verzeihe mir“ heißt.
Nun wollte ich fragen wieso?
Die Konstruktion wie man darauf kommt ist mir nicht klar ...
Das stimmt. „venia“ kann auch Verzeihung, Nachsicht usw. heißen.
Aber „mihi“ kommt nicht von „meus“, sondern von „me“ (Personalpronomen, kein Possessivpronomen).
in den fall ist „mihi“ der dativus possessivus
es gibt die Zugehörigkeit an
ich denke mal, dass das damit was zu tun hat
Re: Da mihi Veniam
Lateinhelfer am 21.10.09 um 18:22 Uhr (Zitieren) III
Das ist kein Dativus possessivus, sondern ein ganz normaler Dativ...
Re: Da mihi Veniam
Lateinhelfer am 21.10.09 um 18:26 Uhr (Zitieren) II
Ein Dativus possessivus ist z.B.: Mihi est liber....
Re: Da mihi Veniam
bonifatius am 22.10.09 um 10:22 Uhr (Zitieren) III
*Hust* *Doppelhust*
Mihi kommt weder von dem Possessivpronomen „meus“ - mein (Cestus),
noch von dem vermeintlichen Personalpronomen „me“, das streng genommen keines ist (Graeculus), sondern ein einfaches Reflexivpronomen (me, te, se, nos, vos, se) = mich.
Me ist der Akkusativ (Singular) der korrekten Lösung „EGO“ - und das IST ein PERSONALPRONOMEN !!!
Die Personalpronomina laut meiner Grammatik (Rubenbauer):
1. Person Sg.
ego
mei
mihi [darum ging’s!]
me
a me/mecum
2. Person Sg.
tu
tui
tibi
te
a te/tecum
1. Person Pl.
nos
(usw.)
2. Person Pl.
vos
(usw.)
Dann heißt es: „Die Kasus obliqui der Personalpronomina der 1. und 2. Person sind (ebenso wie im D.) zugleich rückbezüglich (reflexiv).“
Also: Sie werden auch so gebraucht. Aber „Da mihi ...“ ist ja nun eindeutig kein reflexiver Gebrauch!
Allerdings hätte ich nicht „me“ (also den Akkusativ) nennen sollen, sondern „ego“ (also den Nominativ). Das war mein Fehler - nicht aber, daß ich „mihi“ als Personalpronomen statt als Possessiv- oder Reflexivpronomen bezeichnet habe.
Reflexiv ist eine Handlung doch dann, wenn Subjekt und Objekt des Handelns identisch sind: ich ... mir, du ... dir usw.
Bei „(Gib) du ... mir“ sind sie das nicht.
mache ich mir jetzt erst richtig bewußt. Das ist insoweit richtig! Es bleibt nur noch die Frage, ob das „mihi“ in „Da mihi ...“ ein Reflexiv- oder ein einfaches Personalpronomen ist. Und da meine ich: ein bloßes Personalpronomen, gemäß meiner Erklärung von Reflexivpronomina.
Oder soll sich das Reflexive auf den Sprecher statt auf die Handlung beziehen?
Ich mich, du dich, er sich
Das sind klassische Reflexivpronomia.
Das „mihi“ hier ist einfach Personalpronomen, man könnte sogar schon fast von Kasusrektion auf das „dare“ sprechen, da der Begriff DATIV genau daher kommt.
Gib mir --> wem: mir (Personalpronomen)
Kein Reflexipronomen - wie auch - kein Bezugswort auf das es sich >>zurückbeziehen<< könnte - so jedenfalls meine Meinung. (?!)
Wollte nur ergänzen:
-> dare ist ein transitives Verb, dh. es kann ein Ackuativobjekt an sich binden -> in unserem Fall: veniam (AO); zudemgibt es ein weiteres Objekt, ein Dativobjekt: mihi (also kein Dativus possessivus)