(KI-Auskunft):
Belegbarkeit von „intonatio iusta“
Der Ausdruck „intonatio iusta“ ist nicht erfunden, sondern historisch plausibel und grammatisch korrekt.
Er ist in der neuzeitlichen musiktheoretischen Literatur in lateinischer Sprache belegt – allerdings nicht häufig.
Etwa bei Gioseffo Zarlino, der in seinen Istitutioni harmoniche (1558) zwar meist italienisch schrieb, aber auch lateinische Fachausdrücke und Übersetzungen verwendete. In der Rezeption seiner Lehre (z. B. in deutschen oder lateinischen Traktaten des 17. Jh.) taucht „intonatio justa“ oder sinngleiches auf.
Aber Achtung: Es ist kein klassisch-antiker Terminus, sondern ein neulateinischer Fachbegriff aus der Musiktheorie der frühen Neuzeit.
Weitere Begriffe mit stärkerer Beleglage
Wissenschaftlich besser belegt als „intonatio uusta“ sind Umschreibungen wie:
„proportiones naturales“ – (für die Zahlenverhältnisse der reinen Stimmung)
„temperatio naturalis“ vs. „temperatio aequalis“ – (zur Abgrenzung von gleichschwebender Stimmung)
„musica vera“ oder „harmonia naturalis“ – (für das Ideal der durch Natur geordneten Klänge)
Diese Begriffe kommen z. B. bei Athanasius Kircher, Marin Mersenne und anderen frühneuzeitlichen Musiktheoretikern vor.
Fazit
„intonatio iusta“ ist möglich und richtig gebildet, aber nicht sehr verbreitet.
Begriffe wie „temperatio naturalis“ oder „proportiones naturales“ sind besser belegt und fachlich etablierter.
Falls du den Begriff für eine lateinische Abhandlung, ein Gedicht oder eine Überschrift brauchst, wäre „temperatio naturalis“ wahrscheinlich die sicherere, elegantere Wahl.
Die Musiktheorie der frühen Neuzeit muss eine höchst esoterische Wissenschaft sein, denn man findet keinen einzigen Beleg für intonatio iusta (gleich welcher Wortstellung oder Schreibung). temperatio naturalis tritt spärlich auf und gehört zumeist in die Medizin, insbesondere Humoralpathologie als Temperament, Konstitution usf.: E.g.Ergo temperatio naturalis hepatis est excessus in caliditate et humiditate …. Dass es in der Musiktheorie in gesuchter Bedeutung auftritt, finde ich nicht bestätigt. proportiones naturales und harmonia naturalis bezeichnen zunächst ganz allgemeine Ordnungsideale, auch in der Musik, dass sie als Begriffe die reine Stimmung als konkretes musikalisches Tonsystem benennen, kann ich auch nirgendwo außerhalb der KI belegt finden.
Stimmt, was die KI behauptet, müsste sich das in den digitalisierten zugänglichen Quellen annähernd abbilden, sowohl in Primär- als auch Sekundärliteratur. Dafür finde ich jedoch keine Anhaltspunkte. Bei intonatio iusta, das verdächtig nach Übertragung aus dem Prompt aussieht, regt sich bei mir auch Misstrauen wegen der typisch neuzeitlichen Verengung des Adjektivs etwa in theologischen, juristischen oder philosophischen Texten auf die moralische, rechtliche oder normative Bedeutung.