Ich hatte hier vor einiger Zeit gelesen, daß in machen Textstellen dem Relativpronomen ein anderes Wort (zur Betonung) vorangestellt wird.
Kann diese Stellung nur bestimmten Wörtern zukommen, oder kann im Grunde jedes Wort, das betont werden soll, einem Relativpronomen vorangestellt werden (was ja im dt. Satze untypisch wäre)?
Ev. denkt Marcus an die Regel, dass bei Relativsätzen mit konsekutivem Nebensinn im übergeordneten Satz ein„Signalwort“(z.B.is,talis o.Ä.) steht
Seneca non is/talis erat,qui ludis delectaretur
Nein, das meine ich alles nicht :)
Aber ein Beispiel kann ich geben, das aber von mir erdichtet ist:
Milites, hodie qui vicerint, laudibus efferuntur.
Die Soldaten werden gelobt, die (weil sie) heute siegten.
Die Frage: Darf man z. B. hier das nunc dem Relativpronomen voranstellen?
Ja, das gibt es, es ist im Dt. schwer nachzuahmen:
"'gnate mihi longa iucundior unice vita,
gnate, ego quem in dubios cogor dimittere casus ...!" (Catull 64.215 f.)
„Mein einziger Sohn, mir weit lieber als das eigene Leben, mein Sohn, den ich gezwungen bin fortzuschicken in ein ungewisses Schicksal ...“
„satiust me queri illo modo servitutem: hodie qui fuerim liber, eum nunc potivit pater servitutis; hic, qui verna natust, queritur.“ (Plautus: Amphitruo 176 ff.)
„Mehr Grund habe ich mich auf diese Art über die Sklaverei zu beschweren : der ich heute noch ein freier Mann war, den hat jetzt der eigene Vater zum Sklaven gemacht. Der, der als Sklave im Haus geboren wurde, beklagt sich.“