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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Der Tod des Antinoos (704 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 25.08.2019 um 12:55 Uhr (Zitieren)
Drei Berichte habe ich dazu gefunden:
I. DER BERICHT DES CASSIUS DIO (ca. 155-235 u.Z.)

Antinous stammte von Bithynion, einer Stadt Bithyniens, die wir auch Klaudiopolis nennen. Er war ein Liebling des Kaisers [Hadrian] gewesen und hatte in Ägypten den Tod gefunden, entweder durch einen Sturz in den Nil, wie Hadrian schreibt, oder weil er sich, wie es der Wahrheit entsprach, opferte. Denn Hadrian war stets [...] sehr wißbegierig und bediente sich aller möglichen Weissagungen und Zauberformeln. Daher ehrte er den Antinous, sei es aus Liebe zu ihm, sei es, weil der junge Mann freiwillig den Tod gesucht hatte – es mußte nämlich ein Leben zur Erreichung der Ziele Hadrians freiwillig hingegeben werden – durch Errichtung einer Stadt an der Stelle, wo jener sein Schicksal erlitten hatte, und nannte sie nach ihm.

[Cassius Dio Cocceianus, Römische Geschichte, Epitome des Buches LXIX]


II. DER BERICHT DES SEXTUS AURELIUS VICTOR (1. Hälfte des 4. Jhdts. u.Z.) in „De Caesaribus“

So kamen böse Gerüchte auf: er [Hadrian] habe junge Leute geschändet und sich von den übel beleumundeten Diensten des Antinous in Glut versetzen lassen, und aus keinem anderen Grunde sei eine nach dem jungen Mann benannte Stadt gegründet worden und habe Hadrian ihm Standbilder errichtet. Andere nehmen dies als Zeichen von Verehrung und Pietät: es heißt nämlich, Hadrian habe seinen Schicksalstag hinauszögern wollen, wofür indes die Wahrsager einen Freiwilligen an seiner Statt verlangten; Antinous aber habe sich, als alle sich weigerten, geopfert, und hierin hätten die erwähnten Maßnahmen zu seinen Ehren ihren Grund. Wir möchten dies unentschieden lassen, obwohl wir bei einem Temperament, das sich gehen läßt, den Umgang mit einem ganz Ungleichaltrigen für verdächtig halten.

[Aurelius Victor, Die römischen Kaiser. Herausgegeben von Kirsten Groß-Albenhausen und Manfred Fuhrmann. Darmstadt 1997, S. 51]


III. DER BERICHT DER HISTORIA AUGUSTA (2. Hälfte des 4. Jahrhunderts u.Z.)

Bei einer Fahrt auf dem Nil verlor er [Hadrian] seinen Liebling Antinous, um den er wie ein Weib weinte. Über An-tinous sind die Ansichten geteilt; die einen behaupten, er habe sich für Hadrian geopfert, nach den anderen ist er das Opfer seiner Schönheit und der hemmungslosen Sinnlichkeit Hadrians geworden. Jedenfalls haben die Griechen den Antinous auf Hadrians Begehr vergöttlicht und versichert, daß Orakelsprüche von ihm ausgehen, die Hadrian selbst, wie verlautet, verfaßt hatte.

[Historia Augusta – Römische Herrschergestalten. Band 1. Herausgegeben von Ernst Hohl, Elke Merten und Alfons Rösger. Zürich/München 1976, S. 43]

Kennt jemand noch weitere antike Quellen?
 
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