Ich hatte bereits hingewiesen auf das Werk „Saturn und Melancholie“ (Klibansky, Panofsky und Saxl) und stieß auf deren kurze Zusammenfassung der begriffsgeschichtlichen Entwicklung von Melancholie.
Dies nun zur Übersicht.
Für ‚Aristoteles‘ hatte der Wert der melancholischen Veranlagung in einer Befähigung zu großen schöpferischen Leistungen auf allen möglichen Gebieten bestanden, das Mittelalter hatte den Segen der „melancholischen Krankheit“ in einem mehr moralischen als praktischen Gut, nämlich im Schutz vor irdischen Versuchungen, erblickt, und in der Renaissance, insbesondere bei Dürer, hatte sich das Bewußtsein menschlicher Schöpferkraft zum ersten Mal mit der Sehnsucht nach religiöser Befriedigung verbunden. (S. 543)