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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Eine Stelle für den Tod (183 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 28.04.2024 um 13:28 Uhr (Zitieren)
Carmina Codicis Salmasiani:
De Theti<de>

Pande manum genetrix; rotus tingatur Achilles.
tu faci<e>s natum mortis habere locum.


Thetis

Mutter, löse die Hand! Achill muß gänzlich getaucht sein!
Sonst läßt du am Sohn eine Stelle dem Tod.

[Anthologia Latina 192]

Re: Eine Stelle für den Tod
Johannes schrieb am 28.04.2024 um 19:00 Uhr (Zitieren)
totus ?

tingatur: Jussiv?

So bewirkst du, dass dein Sohn einen Platz für den Tod hat.
Re: Eine Stelle für den Tod
Bukolos schrieb am 28.04.2024 um 21:30 Uhr (Zitieren)
Zitat von Johannes am 28.4.24, 19:00So bewirkst du, dass dein Sohn einen Platz für den Tod hat.

Platz scheint mir zur Bezeichnung eines Körperteils nicht wirklich besser geeignet.
Re: Eine Stelle für den Tod
Γραικύλος schrieb am 28.04.2024 um 22:09 Uhr (Zitieren)
rotus --> totus
Re: Eine Stelle für den Tod
Aurora schrieb am 29.04.2024 um 09:30 Uhr (Zitieren)
Sonst läßt du am Sohn eine Stelle dem Tod.

Ich finde die Übersetzung seltsam.
Re: Eine Stelle für den Tod
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 29.04.2024 um 10:45 Uhr (Zitieren)
Das ist sehr eng am Text; etwas freier, aber vielleicht besser so:

Schaffst du doch sonst deinem Sohn, wo ihn der Tod trifft, den Ort.
Re: Eine Stelle für den Tod
Bukolos schrieb am 29.04.2024 um 11:08 Uhr (Zitieren)
Vielleicht sollte der Klarheit halber hinzugefügt werden, dass in dem Epigramm der (übrigens erst seit der Kaiserzeit literarisch belegte) Mythos von der Entstehung der Achillesferse mitgeteilt wird, evtl. in ekphrastischem Bezug auf eine bildliche Darstellung ähnlich dieser:

https://www.beazley.ox.ac.uk/record/9C89EB20-C917-4AA8-AD09-7828E481FEE2

Ein inhaltlich vergleichbares Epigramm findet sich unter AL 107:

De Thetide

Cauta quidem genetrix, noceant ne vulnera nato,
confirmat Stygio fonte puerperium.
Sed quia fas nulli est humanam vincere sortem
in membris tincti dant sibi fata locum.
Re: Eine Stelle für den Tod
Γραικύλος schrieb am 29.04.2024 um 14:31 Uhr (Zitieren)
Davon, daß es hier um die berühmte Achillesferse geht, bin ich ausgegangen. Aber der Hinweis kann nicht schaden.

Danke für den Hinweis auf das Bild, das ich für mein Buchprojekt brauchen kann.
Re: Eine Stelle für den Tod
Bukolos schrieb am 29.04.2024 um 16:22 Uhr (Zitieren)
Es ging mir auch nur darum, sicherzustellen, dass wir bei der Diskussion der Übersetzung der Schönbergers alle über denselben Gegenstand reden, was ja bei der relativen Entlegenheit dieses Mythos (ungeachtet der redensartlichen Bekanntheit der Achillesferse) gar nicht so selbstverständlich ist: Auch der bildungsbürgerliche Mythenkanon Gustav Schwabs erzählt eine andere Geschichte, und mit dem homerischen Achill, der ja eben doch nicht nur an der Ferse verwundbar ist, lässt er sich ebenfalls nicht in Einklang bringen.
Re: Eine Stelle für den Tod
Γραικύλος schrieb am 29.04.2024 um 18:01 Uhr (Zitieren)
In der "Ilias" steht die Szene vom Tod des Achill ja nicht. Was sagt/schreibt/singt Homer denn dazu?
Re: Eine Stelle für den Tod
Bukuolos schrieb am 29.04.2024 um 18:57 Uhr (Zitieren)
Dass Achill bei Homer durchaus nicht unverwundbar ist und schwarzwolkiges Blut vergießen kann, erweist etwa eine der Lanzen des Asteropaios:

τῷ δ' ἑτέρῳ μιν πῆχυν ἐπιγράβδην βάλε χειρὸς
δεξιτερῆς, σύτο δ' αἷμα κελαινεφές
(Il. 21, 166 f.)
Re: Eine Stelle für den Tod
Γραικύλος schrieb am 29.04.2024 um 23:49 Uhr (Zitieren)
Danke. Eine gute Information. Homer geht offenbar davon aus, daß Achill normal verwundbar ist.
Re: Eine Stelle für den Tod
filix schrieb am 30.04.2024 um 01:41 Uhr (Zitieren)
Diese Stelle für den Tod wurde hier schon einmal behandelt:

https://www.albertmartin.de/altgriechisch/forum/?view=5639
 
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