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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Hephaistos und Daniel Düsentrieb (829 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 09.06.2010 um 07:16 Uhr (Zitieren)
Ist es eine zufällige Koinzidenz, daß diese beiden Ikonen des Technikers und Erfinders zugleich als skurril dargestellt werden? Kompensieren sie durch ihre technische Besessenheit etwas? Das Bild des Hephaistos erscheint mir für einen Gott erstaunlich defizitär. Die anderen Götter lachen gerne über ihn.
Und Daniel Düsentrieb, der Erfinder der wannenlosen Badewanne sowie des Schwarzlichts ("macht helle Räume dunkel"), ist ja mehr als einmal kaum ernstzunehmen.
Re: Hephaistos und Daniel Düsentrieb
Πέγασος schrieb am 10.06.2010 um 10:43 Uhr (Zitieren)
Mich erinnert das an das vielzitierte "Genie und Wahnsinn gehen Hand in Hand". Zwar erinnere ich mich an Studien, die diesen Zusammenhang leugnen und besonders begabte Menschen (in welcher Hinsicht auch immer) als sehr erfolgreich auch in anderen Lebensräumen beschreiben.

Auf der anderen Seite zeigt die Hirnforschung, dass Menschen mit besonderen Begabungen (wie z.B. Einstein)"anders ticken": z.B. sind Hirnareale, die beim "Normalen" nebeneinander liegen, bei den besonders Begabten viel enger verbunden oder sogar verschmolzen. Dadurch können ganz andere Denkmuster zustande kommen. Man kann sich das ungefähr so vorstellen, wie beim Phänomen der Synästhesie.

Ich meine, um außergewöhnliche Leistungen hervorzubringen, bedarf es ungewöhnlicher Denkmuster, nicht nur bei Technikern. Dass diese schräge Art zu denken, auf manchen Zeitgenossen lächerlich wirkt, liegt auf der Hand. Das "Skurrile" liegt im Auge des Betrachters; vielleicht hat die defizitäre Darstellung eines "Genies" durch einen "Normalen" etwas mit dessen Ängsten vor dem Außergewöhnlichen zu tun.
Re: Hephaistos und Daniel Düsentrieb
Γραικίσκος schrieb am 10.06.2010 um 10:57 Uhr (Zitieren)
Deine Überlegungen beziehen sich auf die geistigen Qualitäten des (technisch) innovativen Menschen.
Hephaistos sticht ja freilich zunächst durch seine physische Häßlichkeit, einschließlich seiner Behinderung [ich schreibe das jetzt aus der Perspektive der Antike], hervor ... und ist dann doch mit der schönsten aller Göttinnen verheiratet. Dies alles ist doch komisch, oder?
Hephaistos ist der komischste aller Götter.
Re: Hephaistos und Daniel Düsentrieb
Πέγασος schrieb am 10.06.2010 um 11:37 Uhr (Zitieren)
Der Komischste ist er für eher Andere.
Vielleicht hat er sich selbst eher als tragisch erlebt (wie z.B. Quasimodo). Vielleicht reichte ihm die Freude, die er anderen mit seinen Kunstwerken machen konnte, um seine Hässlichkeit zu kompensieren, aber leider können wir Hephaistos nicht selber fragen.

Vielleicht zeigt dieser Mythos auch, dass der Mensch sehr fähig ist, in Gegensätzen zu denken: Der Hässlich schafft Schönes, der Defizitäre bringt Geniales hervor.
Re: Hephaistos und Daniel Düsentrieb
Γραικίσκος schrieb am 10.06.2010 um 11:48 Uhr (Zitieren)
Der Hässliche schafft Schönes, der Defizitäre bringt Geniales hervor.

Das klingt richtig gut!
Re: Hephaistos und Daniel Düsentrieb
ανδρέας schrieb am 10.06.2010 um 16:24 Uhr (Zitieren)

Hephaistos ist eher der abhängige, dienende Typus, nicht - wie die anderen Göter - herrschend und frei. Wäre er sich seiner Möglichkeiten jenseits der äußerlichen Defizite bewusst, könnte er der mächtogste von allen sein. Aber ihm fehlt der Wille zur Macht, denke ich. Das ist eine vollständige Übereinstimmung mit D. Düsentrieb. Hephaistos ist komisch, weil er sein Licht unter den Scheffel stellt.
Re: Hephaistos und Daniel Düsentrieb
Γραικίσκος schrieb am 10.06.2010 um 17:04 Uhr (Zitieren)
Hephaistos ist komisch, weil er sein Licht unter den Scheffel stellt.

Deswegen auch, ja, das stimmt. Das habe ich noch nicht so gesehen.
 
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